Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kunst und Kultur
Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Page - 206 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 206 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen

Image of the Page - 206 -

Image of the Page - 206 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen

Text of the Page - 206 -

206 Beschlägausläufer. vor allem die verschiedenen Arten des Bandes, die hier in Betracht kommen und die in der Technik je nach ihrer Gestalt als Schippen- band , Zungenband, Kreuzband u. s. w. bezeichnet werden. Wenn diese Bänder ursprünglich blos den Zweck hatten, die unterliegende Holzkonstruktion derThüren,Thore, Kasten, Truhen u.s.w. fest zu verbinden, so ist diese nackte zweckliche Gestalt bald als ein hervorragend dekoratives Objekt aufgefasst worden, was um so näher lag, als das gotische Prinzip der Holzkonstruktion mit seinen schmalen gespundeten oder genuteten Brettstreifen der künstlerischen Aus- schmückung sich wenig günstig erwies. In der Form freier Endigungen entwickeln sich von der Angel oder dem Scharnier ausgehend zierliche Liniengänge, die als organisches Ornament in Blätter und Lilienblumen endigen. Die Knöpfe der zur Befestigung dienenden Nieten und Schrauben, bei reicheren Beispielen selbst wieder rosettenartig verziert, bilden den Aufputz und erzielen ein günstiges mafsvolles Relief. Während die gotische Periode hauptsächlich das langgestreckte Zungenband verwendet (Taf. 117. 7—8), ist die Renaissance mit ihrem Prinzip des Rahmenwerks in der Holzkonstruktion mehr auf das kürzere Schippenband an- gewiesen (Taf. 117. II —12). In der lezteren Epoche erhalten die Flächen des Metalls durch die Technik des Eisenschnittes, der Ätzung, Gravierung, Niellierung u. s. w. eine weitere Ausschmückung. Für die Anwendung dieser feineren Metalltechniken war der Buch- beschlag ein besonders ergiebiges Feld. Mit Recht widmet unsere moderne Zeit diesen Dingen eine erhöhte Aufmerksamkeit und zieht sie in den Bereich ihrer Kunst- bethätigung, aus dem sie aus verschiedenen Gründen nahezu ein Jahr- hundert verdrängt waren. Unsere Tafel 117 giebt aus dem zahlreichen Material, wie es sich in Museen und Publikationen findet, eine kleine Ausv.'ahl. Tafel 117. I. Gotisches Beschläge von einer Kirchenthüre aus Viersen bei Köln. Anfang des 15. Jahrhunderts. 2—3. Einfache Beschlägendigungen. Sammlung Hefner-Alteneck 16. Jahrhundert. 4—5. Beschlägendigungen vom Rathaus in Münster. 6. Ende vom Bronzebeschläg eines Betpultes in Gelnhausen. 15. Jahrhundert. (Musteromamente.) 7. Gotisches Beschläge von einerSchrankthüre im Rathaus zu Zwolle. 8. Gotisches Beschläge. 9. Renaissance-Thürband vom alten Kaufhaus an der Limmat in Zürich. 1618. 10. Renaissance-Thürband vom Rathaus in Augsburg. Anfang des 17. Jahrhunderts. (Musterornamente.)
back to the  book Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen"
Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Title
Handbuch der Ornamentik
Subtitle
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Editor
Franz Sales Meyer
Location
Leipzig
Date
1937
Language
German
License
PD
Size
9.6 x 15.7 cm
Pages
628
Category
Kunst und Kultur
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Handbuch der Ornamentik