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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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Page - 216 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen

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213 Stutzen. — Natürliche Stützenformen. verschiedenen Einzelteilen zu einem Ganzen zusammen. Den Kande- laber als Ganzes werden wir in Abt. III. Gruppe der Geräte näher zu betrachten haben. Docken sind kleine Säulen-, pfeiler- oder kandelaberartige Formen, meist zur Balustradenbildung bestimmt, in welchem Falle sie blols eine Abdeckplatte zu tragen haben. Während die Docken gedrungene Formen aufweisen, sind die Geländerstäbe schlanke Rotationskörper, verziert nach Art der Kandelaber, nicht selten mit rankenärtigen Zuthaten geschmückt. Eigenartige Stützenbildungen sind die antiken Trapezophoren oder Tischfüfse; die modernen Möbelfüfse ähneln mehr den Docken oder Hermen. Unter Hermen versteht man Träger, die sich umgekehrt pyra- midenartig nach oben erweitem und durch eine Büste oder ein Kapital ihren Abschluss finden. Neben der geometrischen und pflanzlichen Grundform dient auch die menschliche Gestalt als Stützenmotiv. Männliche Träger dieser Art heifsen Atlanten, weibliche Karyatiden. Die mannigfaltigen Formen der Konsolen oder Tragsteine be- reichern die Gruppe der Stützen auf das wesentlichste. Natürliche Stützenformen. (Tafel 121.) Es ist oben bereits darauf hingewiesen, wie die Pflanzenwelt die Motive zur Stützenbildung stellt. Schilf- und rohrartige Gewächse, baumartige Stämme mit ihren Astansätzen und die Akanthus- s tau de liefern der Antike dankbare Vorbilder. Die pompejanischen Wandmalereien bauen leichte, luftige Archi- tekturen auf mit äufserst schlanken, naturalistisch gehaltenen Stützen. Die zur Aufnahme von Lampen bestimmten Kandelaber und Lampa- darien aus Bronze sind öfters direkte Natumachbildungen von Pflanzen- stämmen, während die grofsen, römischen Prrmkkandelaber sich mit Vorliebe der Akanthusumlaubung als Schmuck bedienen. Spätere Kunstepochen haben der Hauptsache nach daran nicht viel geändert; im allgemeinen haben sie in Beziehung auf Feinfühligkeit des Mafs- haltens bei Anwendung des Naturalistischen die alten Vorbilder selten erreicht und noch seltener übertroflfen. Tafel 121. 1. Aufsatz des Daches vom choragischen Monument des Lysikrates in Athen. (Zur Aufnahme eines Bronzedreifufses bestimmt.) Griechisch. 2. Partie vom Schaft eines römischen Prunkkandelabers in Marmor. Vatikanisches Museum in Rom.
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Title
Handbuch der Ornamentik
Subtitle
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Editor
Franz Sales Meyer
Location
Leipzig
Date
1937
Language
German
License
PD
Size
9.6 x 15.7 cm
Pages
628
Category
Kunst und Kultur
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