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Mosaikmastex. — EmaiJ, Taaschierungen etc. 307
Man unterscheidet hauptsächlich zwei Arten von derartigem
Mosaik. Das Würfelmosaik (opus tesselatum) setzt die Darstellung
aus kleinen, meist würfelförmigen Stücken zusammen, die durch Ein-
legen in einen Kitt oder Cement ihre Verbindung erhalten. Das
Plat tenmosaik (opus sectile) verwendet plattenförmigeTeile, die sich
in ihrer Form nach dem darzustellenden Gegenstand richten. Die
Technik der Mosaik ist eine alte. (Das Buch Esther thut derselben
bereits Erwähnung.) So sind eine grofse Zahl römischer Mosaik-
Fufsboden, in erstgenannter Weise hergestellt, auf uns gekommen.
Die altchristliche Kunst schmückt Wände und Pfeiler ebenfalls mit
geometrischem (Platten-) Mosaik, wofür sich unter anderm zahlreiche
Beispiele in Ravenna, Palermo, Venedig u. s. w. finden. In Italien
sind beide Arten von Mosaik bis auf den heutigen Tag noch in Übung,
wenn auch weniger zu Boden- und Wandverkleidungen, als für Schmuck-
sachen, Bilder, Tischplatten u. ähnl. mehr. Im arabischen und
maurischen Stile sind Inkrustationen von Stuck in Steinmaterial und
Mosaiken aus glasiertenThonfliesen häufig angewandte Dekorationsmittel.
In den nördlichen Ländern hat die Mosaikkunst nie recht Fufs gefasst.
Tafel 172.
1. Mosaikmuster aus der Kathedrale zu Monreale auf Sicilien.
2. Arabische Mosaikarbeit in Stuck auf Stein. (Prisse d'Avennes^
3. Römisches Mosaikmuster.
4. Marmormosaik in den Fensterleibungan im Dom zu Florenz
(Hessemer.)
5. Geometrisches Flachmuster von einem Kreuze in Sta. Croce
in Florenz.
6. Marmormosaik aus Sän Vitale in Ravennä. (Hessemer.)
7. Modernes Würfelmosäik. Albergo di Roma in Sorrent.
8 u. IG. Maurische Mosaikmuster aus der Gesandtenhalle derAlhambra
in Granada. (Owen Jones.)
9. Arabische Mosaikarbeit in Stuck auf Stein. (Prisse d'Avennes.)
Emai l , T a u s c h i e r u n g e n etc. (Tafel 173.)
Wo die Oberflächen von Geräten und Gefäfsen aus Metall eine
Flachmusterung erhalten, geschieht es gewöhnlich auf dem Wege des
Gravierens, des Ätzens, durch die Tauschier- , Emai l - und
Niellotechnik. Beim Gravieren werden die Ornamente vermittelst
des Stichels eingegraben und die Vertiefungen mit farbigem
Lack etc. ausgefüllt. Beim Ätzen wird die metallische Oberfläche
durch Aufbringen eines Grundes gegen die Angriffe der Ätzmittel
an bestimmten Stellen geschützt, wodurch die Zeichnung in flachem
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Title
- Handbuch der Ornamentik
- Subtitle
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Editor
- Franz Sales Meyer
- Location
- Leipzig
- Date
- 1937
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 9.6 x 15.7 cm
- Pages
- 628
- Category
- Kunst und Kultur