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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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Email, Tauschierungen etc. — Fliesenmuster. 309 Relief zum Vorschein kommt. Beim Tauschieren und Inkrustieren werden edle Metalle auf Eisen und Stahl, Gold auf Silber u. s. w. durch Aufhämmem auf einen rauh gemachten Untergrund befestigt oder in eingegrabene und unterschnittene Vertiefungen eingeschlagen. Die Emailtechnik ist verschieden und mannigfaltig. Als hierhergehörig kommen speziell in Betracht das Email cloisonne oder der Zellenschmelz, und das Email chämpleve oder der Gruben- schmelz. Bei Anwendung des Zellenschmelzes werden gebogene Metallstreifcheh oder kantige Drähte (cloisons) auf den Metallgrund aufgelötet und die entstehenden Vertiefungen oder Zellen mit pulveri- sierten Glasflüssen (Glas, mit Metalloxyden gefärbt) angefüllt, die danu im Feuer eingeschmolzen werden. Die Grubenschmelztechnik bringt durch Ausheben mit dem Stichel oder durch Giefsen und Nachciselieren Vertiefungen in die metallische Unterlage und füllt die Gruben mit Email. Das Niello ähnelt dem schwarzen Email; an Stelle der Glas- flüsse treten hier Metall- und Metalloxydverbindungen mit Schwefel. Die Emailtechnik findet schon in der Antike Anwendung (Gruben- schmelz). Berühmt ist im Mittelalter das Kölner oder rheinische Email, in Frankreich das Email von Limoges. Im Orient, in Japan und China ist seit alters her das Email cloisonne heimisch. Tauschierte Gegenstände finden sich in germanischen und altfränkischen Gräbern. Diese Kunst ging jedoch im Abendland verloren, um im Orient um so beharrlicher aufgenommen zu werden, wo sie noch heute blüht, z. B. in Persien und Indien. Die Niello-, Gravier- und Ätztechnik werden zur Zeit der Renaissance mit Vorliebe geübt. Tafel 173. I—3. Chinesische und japanische Motive. 4, 5 u. 9. Indische und persische Motive. 6—7. Renaissance-Motive. 8 u. 10. Mittelalterliche Email-Motive. (Kölner Email.) F l i e s e n m u s t e r . (Tafel 174.) Schon der assyrische Stil kennt die Boden- und Wandverkleidung vermittelst glasierter Thonfliesen. Das Mittelalter macht von der Fliesbekleidung den ausgiebigsten Gebrauch. Die einzelnen Fliesen sind meistens von quadratischer Form und schwanken in der Gröfse von 0,5—3 Quadratdezimeter, was einer ungefähren Seitenlänge von 7—15 cm entspricht. Die Zeichnung ist gewöhnlich vertieft und vielfach mit anders- farbigem Thon wieder ausgefüllt. Die Musterung dieser Plättchen pflegt vom stilistischen Standpunkt aus eine vorzügliche zu sein. Ent-
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Title
Handbuch der Ornamentik
Subtitle
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Editor
Franz Sales Meyer
Location
Leipzig
Date
1937
Language
German
License
PD
Size
9.6 x 15.7 cm
Pages
628
Category
Kunst und Kultur
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