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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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Page - 393 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen

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Geräte. — Der Kandelaber. 3a3 leuchtungswesen im Laufe der Zeiten erfahren hat, ändern sich auch Form und Ausstattung des betreffenden Gerätes. Öl- und Lampenlicht, Kerzen- und Fackellicht, das Gaslicht und die neueste Errungenschaft des elektrischen Lichtes, sie erfordern alle bestimmte, mehr oder weniger verschiedene Arten von Trägern und Apparaten. Als überwiegend angewandtes Material erscheint das Metall und nach diesem Thon und Glas, während brennbare Stoffe, wie das Holz, in Anbetracht der Feuergefährlichkeit nahezu ausgeschlossen bleiben. Es sei ferner an dieser Stelle auf einen Unterschied aufmerksam gemacht, der zwischen dem antiken und dem neueren Beleuchtungs- gerät zur Geltung kommt. Dieser Gegensatz besteht darin, dafs das erstere neben hoher künstlerischer Vollendung eine grofse Unvoll- kommenheit nach der praktischen Seite hin aufweist, während anderer- seits der moderne Beleuchtungsapparat die alten Vorbilder vom technisch-zweckmäfsigen Standpunkte aus weit übertrifft, in formaler Beziehung jedenfalls aber kaum erreicht und meistens denselben nach- stehen mufs. Wir werden der Reihe nach den Kandelaber, die antike Lampe, die verschiedenen Arten der Stand-, Hand- und Wand- leuchter, die Hängelampen, Laternen und Kronleuchter, sowie die moderne Lampe der Betrachtung unterziehen. Der Kandelaber. (Tafel 211—212.) Der Kandelaber (von candela == Kerze) ist, wie schon der Name sagt, ursprünglich bestimmt, ein Kerzenlicht zu tragen. Da das Kerzenlicht jedoch, gleichwie die Beleuchtung vermittelst Leuchtfackeln und Pechpfannen in der Antike (wenigstens in der historischen Zeit), neben der Lampenbeleuchtung zurücktritt und mehr den sakralen und Kultuszwecken vorbehalten bleibt, so wird der antike Kandelaber auch hauptsächlich als Lampenständer, als Lampadarium, benutzt. Daher kommt es, dafs der Kandelaber an seinem oberen Ende teils schalen- förmige Becken (Leuchtpfannen), teils einen Dorn oder eine cylindrische Hülse (zur Aufnahme der Kerze), teils flache Teller oder vorspringende Ranken und Haken (zum Aufstellen oder Aufhängen von Lampen) aufweist. Der letztere Fall ist der vorherrschende. Die dem Kultus dienenden grofsen Prunkkandelaber tragen Schalen und sind aus Marmor hergestellt. Die Schaftpartie eines derartigen römischen Kandelabers von konventioneller Form ist auf Taf. 121, Fig. 2 ab- gebildet. Die dem Haushalt dienenden Kandelaber wurden aus Bronze gearbeitet. Sie kommen in zwei verschiedenen Höhenabmessungen vor, je nachdem sie bestimmt waren, auf dem Boden oder auf Tischen aufgestellt zu werden. Die erstere Art zeigt einen äufserst schlanken
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Title
Handbuch der Ornamentik
Subtitle
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Editor
Franz Sales Meyer
Location
Leipzig
Date
1937
Language
German
License
PD
Size
9.6 x 15.7 cm
Pages
628
Category
Kunst und Kultur
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