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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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Page - 434 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen

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434 Löffel. d. Tischgeräte. Löffel. (Tafel 231.) Der Löffel ist eigentlich ein Schöpfgefäfs und es ist dieser Gegenstand in der Gruppe der Gefäfse auch bereits gestreift worden (vergl. Tafel 193). Als Efsgerät sei demselben hier eine Stelle an- gewiesen. Der Löffel ist als Tafel- oder Tischgerät seit den ältesten Zeiten in Gebrauch, die Grundform ändert sich nicht wesentlich, wenn auch seine Ausstattungs- und Gröfsenverhältnisse in den einzelnen Peri- oden etwas schwanken. Die Form der Löffelschale ist kreisrund, elliptisch oder ei- förmig zugespitzt (im letzteren Falle meist mit der breiten Rundung, seltener mit dem zugespitzten Teil an den Stiel ansetzend. Der Griff hat die Form eines zylindrischen, prismatischen oder konisch zu- laufenden Stabes oder er ist spateiförmig. Die spateiförmigen Griffe sind am freien Ende verbreitert, mit Kartuschenwerk oder durch- brochener Arbeit geziert (Taf. 231, Fig. 26 und 28—30). Die pris- matischen, zylindrischen und konischen Stiele endigen vornehmlich in Knöpfe, Büsten, Hermen und ganze Figürchen (Fig. 13 — 17 und 19-23)- Kleine antike Löffel, zum Essen von Seetieren, Eiern etc. dienend, sind wohl am Griff-Ende auch spitz zulaufend zum Öffnen der Muscheln u. s. w. Eine seltene Erscheinung sind Doppellöffel nach Fig. 24. Häufiger finden sich aus der Zeit des Mittelalters und der Renaissance zusammenlegbare Taschenlöffel nach den Fig. 18, 19, 21 und 22. Schale und Griff liegen entweder in einer Ebene wie bei den Beispielen 3 und 16, oder sie bilden an der Verbindungs- stelle ein Knie wie bei den Fig. 8, IG und 11. Die Ornamentation beschränkt sich im allgemeinen auf den Griff; wo die Schale verziert wird, geschieht es mit irgend einer Art von Flachomamentik (Gravierung, Emaillierung). Als Material dienen die Edelmetalle, Legierungen, Zinn, Bein, Horn, Holz u.a.m.; häufig auch so, dafs Griflf und Schale aus verschiedenen Stoffen hergestellt sind. Tafel 231. I. Altägyptischer Löffel. 2—12. Antike Bronze-Löffel (ligulae) aus Pompeji. 13—14- Mittelalterlicher Löffel aus getriebenem Kupfer. 13. Jahrb. Schlofs Pierrefonds. 16 cm lang. 15—16. Mittelalterlicher Löffel aus Zinn. 12. Jahrh. 17 cm lang. 17. Mittelalterlicher Löffel aus gehämmertem, ziseliertem Messing. Schlofs Pierrefonds. 13 cm lang. 18. Taschenlöffel zum Zusammenlegen. 15. Jahrhundert. Museum Cluny in Paris. 12 ('2 cm lang. (Viollet-le-Duc.)
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Title
Handbuch der Ornamentik
Subtitle
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Editor
Franz Sales Meyer
Location
Leipzig
Date
1937
Language
German
License
PD
Size
9.6 x 15.7 cm
Pages
628
Category
Kunst und Kultur
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