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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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Page - 489 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen

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Buffett- und Kredenzschrauk. — Wandkästchen. 48S selbst Prunkstücke. Im Mittelalter sind sie verhältnismäfsig einfach und von gleichbleibender Form; sie dienen als sog. Anrichten, zeigen im Grundrifs ein Rechteck oder halbes Achteck, bilden auf Pfosten stehend unten einen Hohlraum, über dem sich die Kasten befinden, die ohne Aufsatz abschliefsen und mit Tüchern behangen wurden (Fig. I u. 8). Diese hergebrachte Anlage hat während der Renais- sance reicheren und mannigfaltigeren Aufbauten Platz gemacht. Der untere Hohlraum wird häufig beibehalten; statt seiner oder neben ihm werden in mittlerer Höhe oder oben weitere Vertiefungen an- gebracht. Der Oberbau wird als Teil für sich gebildet, öfters von kleineren Abmessungen und zurückgesetzt. Treppenartige Aufsätze mit Dockengalerien zum Aufstellen von Gläsern und Tellern, sowie krönendes Kartuschenwerk der Rückwand schliefsen das Ganze ab Auch in dieser Beziehung lehnt sich unsere moderne Zeit an die alten Vorbilder an. Besondere Zwecke haben besondere Formen hervorgerufen. Hierher gehören die Büffetts in Schenken, Warte- sälen u. s. w., die häufig mit der Wandtäfelung und der Architektur zusammengebaut werden. Tafel 254. 1. Kredenzschrank aus dem Anfange des 16. Jahrh. Deutsche Renaissance mit gotischen Nachklängen. Baier. Nationalmuseum in München. 2. Seitenansicht eines Büffettschrankes aus der Gegend von St. Lo in der Normandie. 1580. Kensington-Museum, London. (Musterornamente.) 3—4. Vorder- und Seitenansicht eines modernen Büffettschrankes, entworfen an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe. 5 — 6. Desgleichen. 7. Modernes Büffettschränkchen, entworfen von Ph. Niederhöfer in Frankfurt a. M. 8. Mittelalterlicher Kredenzschrank (Anrichte) nach Viollet-le-Duc. Wandkästchen. (Tafel 255.) Die Wandkästchen bilden ebenfalls eine Sonderabteilung dei Schrankmöbel. Sie unterscheiden sich vom übrigen Schrankwerk da- durch, dafs sie gewöhnlich bescheidene Abmessungen aufweisen, dafs sie ihrem Zweck entsprechend eine geringe Tiefe besitzen und dafs sie, weil zum Aufhängen bestimmt, statt der Füfse und Sockel eine konsolenartige Endigung nach unten erhalten. Im übrigen gilt das über die Schrankmöbel im allgemeinen Gesagte. Wandkästchen eignen sich zum Aufbewahren von Büchern, Rauch- geräten, Hausapotheken, als Schlüsselschränke, Briefkasten u. ähnl. m.
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Title
Handbuch der Ornamentik
Subtitle
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Editor
Franz Sales Meyer
Location
Leipzig
Date
1937
Language
German
License
PD
Size
9.6 x 15.7 cm
Pages
628
Category
Kunst und Kultur
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