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Nr.20–23 189
22.
EiddesKirchschreibers zuSt. Stephan.
[1452–1458Juni28]1.
HWOBfol.A3v.
Druck:Feil,Beiträge271;Rechnungen2,ed.UhlirzXIV;Dahm–Koller,SpinnerinamKreuz
13Anm.17;Binding,Baubetrieb68;Reitemeier,Pfarrkirchen553f.
Deskirchschreiber zu sandSteffan2 aid
Irwert swern,daz irdemkirchmaistervonunsernwegengehorsamundgewèrttigseit, sei-
nenundderkirchen inallen sachennutzund frummentrachtetund irn schadenwendet
nach allem ewerm vermùgen, und daz ir pey der stainhùtten mit stainkauffen, stain-
metzengeselln, zimerleutgesellen, hantwerhern, tagwerhern, arbaittern und andern mit
aufschreiben irs lons und in den und andern der kirchen notdurfft treulichen handeln
undzuesehenwellet, auchall undyeglichderkirchenzins,dinst, gultundgeschaffts gut,
oderwasewzuderkirchenhanden indergemainoder in sunderhaitvertraut,gebenoder
empholichenwùrde, ainenkirchmaister anbringtunddasallesmitsamtanderminnemen
undausgebenordenlichundmitfleisz inainer raittungaufschreibenundhandelnwellet,
alles getreulichundungeverlich.
23.
Der Rat, die Genannten und die Gemein der Stadt Wien leisten im Propsthof einen Treueid
aufKaiserFriedrich [III.],dessenBruder,ErzherzogAlbrecht [VI.],unddessenVetter,Herzog
Sigmund.
1458 Juni28.
HWOBfol.A3v.
Literatur:Langmaier,AlbrechtVI.481.
Anno Domini millesimo quadringentesimo quinquagesimo octavo an sand Peters und
sannd Pauls abendt habent rat, genannt und die gantz gemain der stat hie zu Wienn
unnsern gnedigisten herren kaiser Fridreichen, auch ertzhertzog Albrechten, seinem bru-
der, und hertzog Sigmunden, seinem vettern, hertzogen zu Osterreich, zu Steir etc., den
hernachgeschribenaid imbrobsthof1 hiegesworen, also lauttund:
Irwerdt swerndemallerdurleuchtigisten furstenundherrenhernFridreichen,Ròmi-
schenkaiser, zuallenczeittenmerèrdes reichs,hertzogenzuOsterreich, zeSteir etc., auch
den hochgeporen fùrsten, hertzog Albrechten, ertzhertzogen, und hertzog Sigmunden,
hertzogenzuOsterreich,zeSteiretc.,unnserngnedigistenherrn,als rechtten,natùrlichen
22 1 Der Eid wurde wohl in der Zeit nach Nr.20 und vor dem unterhalb stehenden Eid Nr.23 einge-
tragen.
2 Die Stephanskirche (oder Domkirche zu St. Stephan, Wien I, Stephansplatz); bereits Mitte des 12.
Jhs. befand sich an derselben Stelle eine Kirche, von 1304 bis 1523 folgte der gotische Neubau; seit 1365 Sitz
desKollegiatkapitels;1469folgtedieErhebungWienszumBistum,dieerst1480offiziell verkündetwurde; seit
1723Erzbistum,vgl.P
–B
,Kirchen45–76;C
, LexikonWien5335–339.
23 1 Propsthof zu St. Stephan, heute Wien I, Rotenturmstraße 2. Unter Herzog Rudolf IV. wurde St.
StephanzurPropstei erhoben,wodurchdervormaligePfarrhofdenNamenPropsthoferhielt.Bis zurErhebung
Wiens zumBistum(1469)behielt dasGebäudediesenNamen, vgl.C
, LexikonWien4610f., undunten
Nr.47Anm.1.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Title
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Subtitle
- (1364–1555)
- Author
- Markus Gneiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 674
- Keywords
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen