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Nr.33–35 197
34.
Eiddes Stadtschreibers.
[1485 Juni6–1490April 6]1.
HWOBfol.A6v.
Aiddes statschreiber
Irwerdet swernna, das ir gemainer stat frumenwelletbetrachttnnundschadnnwenndnn
nach allm ewrnn vermugnn unnd ainem yedm burgermaister unnd rat, wer die yezuzei-
tenn seinb, gehorsamsein,die gehaimdes ratsunndder stat versweignnundtrewlichenn
hanndlnn, undc wo ir ainer parthei sein clag schreibet, dem anndrnn seinn widertail die
anntburt darauf nit machtc, auch all urtailld, die im rat gesprochnn werdnn, darumb ge-
richt oder erlasung ausgeenn, trewlichenn aufschreibm, das grunntbùch mitsambt dene
anndrnn, sodabey sitznn, trewlichnnverwesnnunndbewarnn,unndchainerlayweisung
noch geschefft an wissnn ains burgermaister und rat in das statbuch schreibnn lasset ge-
treulichunndungeverlichf.
35.
EidderKämmerer.
[1485 Juni6–1490April 6]1.
HWOBfol.A6v.
Druck: Schalk,Finanzverwaltung54Nr.10.
Aidtderkamrer
Ir werdet swern zu Got unda den heiligena, daz ir all nùtz und rènt der stat, was der ge-
vallen mit innemmen und ausgeben, trewlich handln, der stat nutz und frum betrachten
und schaden wendten nach allem ewrem vermùgen und lòblichen herchòmen der stat
auf das pèst und trewist halten, der stat gùt, wenig noch vil, chlain noch gros, vertrew-
lich noch unvertrewlich, on ains rats sonder verwilligung zu ewrem nutz nicht prauchen
nochwenden,ewrinnemmenundausgebentrewlichenaufschreibenundnyemandsuber-
helfen durch myet, gab, gunst noch frewndtschaft, solhen ewren handl, innemmen und
34 aÜber der Zeile von späterer Hand: zu Gott, dem allmechtigen. b Über der Zeile von gleicher Hand wie
in Anm. a mit Verweiszeichen eingefügt: werden. c–c Gestrichen. Links neben der Zeile von anderer Hand mit
Verweiszeichen eingefügt: auch kainer partey nit procurirt, clag noch antwurt machen. d -nn gestrichen.
e -en über der Zeile von gleicher Hand wie in Anm.a. f Darunter: Herr d. Matthias Capeller hat den aidt
gesworn montag, den 9. Septembris a(nn)o 1602. Johan Pampelius magister, statschreiber, hat seinen aydt ge-
schworenden5. tag Januarii a(nn)oetc. [15]79tn. ZudenbeidenStadtschreibern sieheAnm.1.
35 a–aGestrichen.ÜberderZeile von spätererHand: denalmechtig.
34 1 DerSchriftnachzuurteilenstammtderEidwohlausdemspäten15.Jh., ist jedenfalls jüngeralsder
andere Stadtschreibereid Nr.30 und wahrscheinlich in der Zeit zwischen dem Treueid der Stadt (Nr.33) und
dem am unteren Rand der Seite positionierten Bürgerreid auf Matthias Corvinus (Nr.38) eingetragen worden.
Die beiden sehr späten Daten zu den Namen Johannes Pampel (1579) und Matthias Kapeller (1602) helfen
beiderDatierungnicht vielweiter.Pampel,Professor anderWienerArtistenfakultät, verstarbbereits imersten
Jahr seiner Amtstätigkeit, vgl. P
–S
, Frühneuzeitliche Stadt- und Marktschreiber 560. Matthias
KapellerhattedasAmtbis1612 inne, vgl. dazuebd.560.
35 1 Von anderer Hand als Nr.34, aber sicher in der Zeit danach bis zum am unteren Rand der Seite
positioniertenBürgerreid aufMatthiasCorvinus (Nr.38) eingetragen.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Title
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Subtitle
- (1364–1555)
- Author
- Markus Gneiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 674
- Keywords
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen