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Nr.70–72 221
hie thu˚n, irem handwerch treulich nachzugen, und die, so sich zu maister setzen wellen,
versuhen,ob symaister irshandwerchsgeseinmugenoderd nicht.
[3] Und ob sy indert arbait funden irs handwerchs, die nicht gùt noch gerecht wèr,
die sullen syaufhebendurchdesburgermaisterdienerunddemburgermaister antwurten
zuder statnutz anzulegenungeverlich.
Doch hat im der obgnant rat vorbehaltene, die bemelt ordnung zu verkern, ze myn-
nern, zemernoderganz abzethuon,wieundwann indes verlust analle irrungf.
72.
DerBürgermeisterundderRatderStadtWien erlassenaufBitte derLeinweber einenZusatz
zuderenOrdnung.
1555 Juli 19.
HWOBfol.12r.
Parallelüberlieferung: DiözA St. Pölten, Urkunden 1558 XI 26 (Original, Pergament; vom
Bürgermeister und vom Rat der Stadt Wien beglaubigte Abschrift der Ordnung für die Lein-
weber vonFriedersbach).
Regest: Winner, Diözesanarchiv St. Pölten 271 (DiözA St. Pölten). – Literatur: Thiel, Ge-
werbe 453, 471; Zatschek, Handwerk 199; Opll, Zeitverständnis 44 Anm.35; Reith, Lohn
123f.;Reith,Arbeit 229.
Zùesatzder leinweberordnùng
Am neùntzehenden tag Julii im aintausentfunfhundertfunffundfunffzigisten jar haben di
herrn burgermaister unnd rate der stat Wienn auf der leinweber hie ferrer anlanngen
unnd bitten volgundte articl beschlossen und zu befùrderung des hanndtwerchs zu irer
ordnungzu setzenbevolhen:
[1.] das hinfùran die maister leinbeber alhie iren khnappen von irer arbait den drittn
pheningunndnitdarubera sollengeben.
[2.] Was dann den plaben montag unnd die ungewendlich feyr betrifft, solln sich
maister unnd khnappen hòchstgedachter Rò(misch) kay(serlicher) m(ajesta)t etc. new
ausgang(ener)pollicey1 gemàßhalten.
[3.] Welcher maister oder khnappenb aber daruber betretten unnd feyrn wurde, der
oder dieselben solln nàmblich ain khnappen umb ain phundt unnd ainc maister umb
zwayphundtwax zuerhaltungdes gotsdiennsts gestrafftwerden.
d Danachgestrichen:mugen. e ErgänztnachDiözASt.Pölten1558XI26. f Danachvon spätererHand,aber
gestrichen: genntzlich; vonderselben späterenHanddanebennachgetragen: vorbehalltn.
72 aDanach gestrichen: geben. b Über der Zeile von gleicher Hand nachgetragen, das ursprünglich angefangene
Wort gestrichenund radiert,wahrscheinlich: kn[echt]. c ÜberderZeile von gleicherHand.
72 1 SiehedazuobenS.102Anm.658.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Title
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Subtitle
- (1364–1555)
- Author
- Markus Gneiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 674
- Keywords
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen