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Nr.77–78 227
geprechen underkòmen wùrden. Daengegen komen auch fur uns die sneiderknecht und
prachten uns fùr, wie das sy den maistern an sambstagnèchten und an der veyrnèchten
mùstenarbaitten, auchentzugensy indas schoswerchb, das syvonaltergewonhaithieten
gehabt, undpatenauch,das sygehaldenwùrden, als vonalterherkomenwèrc.
Daraufhàbentdieherrendes rats gesatzt:
[1.] das kain knecht weder an dem montag noch in der wochen veiren sol an seins
maister willen oder an merkchliche notdurfft. Welher es aber daruber tèt, demselben
knecht sol seinmaisternochkainandermaister vondemtag, als er geveirthat,nicht set-
zenaingantzewochen,unddannwannerdiewochengarausgeveyrethat, somag in sein
maister wol wider setzen, ob er sein bedorf, und er sol im auch fur ainen andern maister
arbaitten, hinwider als vor. Wold in aber sein maister nicht wider aufnemen, so mag er
wol ainem andern maister sitzen und arbaitten. Wolt aber derselb knecht von unwillens
wegen seinem maister nicht wider sitzen noch arbaittend, darumb das er in dy wochen
hiet veyrn lassen, so sol in darnach kain maister vierzehen tag nicht setzen durch des frè-
vels willen, aber darnach mag er sitzen und arbaitten, welhem maister er wil, und er sol
dennydemmaister erlaubt sein aufzenemen.
[2.] Welich knecht aber, wem [!] sy an dem montag oder eins andern tags in der wo-
chenveirten,nachandernknechten sennden indiewerchstet,darumbdas syauchmit in
veirten,diewilmanpessernnachdes rates rate.
[3.] Es sullen auch die maister weder in selben noch die knecht ir schoswerich lassen
arbaitten an veyrnèchten, als da ist der Weichnachtabent und den tag, den Òsterabend
[16v] unddentag,denPhingstabentunddentag,dievierunserFrawnabentunddie teg,
Allerzwelfpotenabend und tèg, Allerheiligenabend und tèg, den Sumbendabent [!] und
tèg, all sambstagnacht und suntag, oder sy sind vervallen der peen, dew in den briefen,
die syumb ire rechtendeshantwerchshabent, begriffen sindf.
[4.] Sy sullen auch den knechten gewondliche schoswerch und zeit lassen, das sy ir
schoswerchmùgengemachen, als vonalterherkomen ist.
Undalsohabent esdieherrendes rats in irg statpùchhaissen schreiben.
b Über der Zeile von wahrscheinlich gleicher Hand, darunter gestrichen: hofwerch. c Links neben der Zeile von
andererHand: wochenfeiertag. d Verbindungzwischen -r-und -b-nachgetragen, -b-korr. e Linksnebender
Zeile von gleicher Hand wie in Anm. c: Mulcta burgimagistri et senatus. f Links neben der Zeile von gleicher
Handwie inAnm. c: Pena in litteris contenta. g T2: ditz gegenbùrtig.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Title
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Subtitle
- (1364–1555)
- Author
- Markus Gneiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 674
- Keywords
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen