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Nr.80–82 231
worden1. Welherc knecht aber ainem maister, der im des ersten in der herberg zuspricht
zedienn,nichtdiennwolt, so sol indarnach indemnagstenmoneidkainanderermaister
auf dem hantwerch zu dienst nicht aufnemen noch setzen. Und welher maister dawider
tèt, der sol aùchder vorgenan(ten)peenvervallen sein zegebenanalle gnad.
Auch hat im der rat gantzen und vollen gwalt vorbehalden, die egen(anten) artikel ze
mynnernundzemern,wieundwannsydes verlusst analle irrung.
82.
Der Bürgermeister und der Rat der Stadt Wien erteilen den Schneidergesellen eine Ordnung
aufgrund eines vondiesenunddenSchneidermeisternvorgelegtenEntwurfs.
1442März17.
HWOBfol.18r–19r.
Weitgehend gleichlautend: Wiener Neustadt, Stadtarchiv, BV 7 fol.273r–274r (Ratsbuch 1,
Ordnung fürdieWienerNeustädter Schneidergesellen, 1459Mai17 [WNSR1])1.
Druck: FRA III/13 Nr.16 (WNS R1). – Teildruck: Uhlirz, Gewerbe 638 (HWOB). – Li-
teratur: Feil, Beiträge 258; Uhlirz, Gewerbe 635f., 638f., 714; Westermayer, Beiträge 154;
Hollnsteiner, Lehrlings- und Gesellenwesen 92, 96, 99, 104–106; Zatschek, Handwerk 82,
88, 111–114, 204f., 207, 251; Reininghaus, Gesellengilden 120, 205, 224 (irrig: schreibt
Schuhmachergesellen,meintaberSchneidergesellen),230,255,273,277;Opll,Zeitverständ-
nis 39,45Anm.73;Haupt,Hof-undhofbefreitesHandwerk34.
Der sneidèrgesellenordnung,und ist betracht, als hernach steta:
Anno Domini MCCCCo quadragesimo secundo des samstags nach sand Gregorientag
kamen fùr den rat der stat zu Wienn die maister die sneider und ir gesellen gemainclich
hie zu Wienn und prachten fùr, wie sy ainer gu˚ten ordnung miteinander ainig worden
wèrndurchgemainsnutzswilln,unddazsichdiegesellndesteròrdenlicherhaldenmùssn,
als daz mit merern worten an ainer zedl geschriben stùnde, und paten die herren .. den
burgermaister und den rat aintrechtigclichen mit diemùtigem vleiss, daz sy in dieselbig
ordnung vergùnnen wolden zu halten und die in ir statpuch schaffen zu schreiben; das
also mein herren .. der burgermaister und der rat getan habend, und lautt dieselb zedel
undordnungvonwort zuwortenalso:
Hienach ist geschriben die ordnung, so die sneydergesellen gemain zu Wienn mit
veraintem willen und wolbedachtem mu˚t und nach rat und mit willen und gunst aller
maister der sneider daselbs zu Wienn, die in gelobt habent, ir furdrung und hilff darzue
ze tun betracht, [18v] und der sy in fùrgenomen und verwilligt habent also, daz dieselb
ordnung yetz und hinfur albeg durch sy all und yeglich, die yetz hie sind, und all snei-
dergeselln,diehinfurherchòmenwerdent, altzeit stèt gehaltenundvolfùrtwerden sol, in
aller mass und weise, als hernach geschriben stet, lautterlich Got, dem almechtigen, und
seinerhochgelobtenmuter,der jungkfraunMarie,undallemhimelischenherezu lobund
c Rechts nebenderZeile von gleicherHandwie inAnm.b: Mulcta civitatis, artificii et judicis.
82 aÜberschrift rubriziert.
81 1 SieheobenNr.80.
82 1 Artikel [1.] bis [6.] u. [7.] bis [12.] aus dem HWOB nahezu wortident mit Artikel [1.] bis [6.] u.
[9.] bis [13.] ausderWienerNeustädterOrdnung; einArtikelwurde inWNSR1 umgereihtundeiner ergänzt.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Title
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Subtitle
- (1364–1555)
- Author
- Markus Gneiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 674
- Keywords
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen