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240 VI.2.Edition
[1.] also das nun yetz und fùran ain yeder czokelmacher hie schuch und zokel anein-
anderundauchzokelundnicht schuchdaranmachen solundmag.
[2.] Es sullenauchdie schuchgesellenain(em)yedenzoklmacherarbaittenunddienn
als ain(em)andernmaister schuesterhanndwerchsundvonmaisterundgesellengefurdert
werdenungeverlich.
Doch hat im der rat vorbehalten, denb egenan(ten) aufsatz zu verkeren, ze mynnern,
ze mern oder ganntz zu vernichten, wie, wann und als offt in des verlusst an alle irrung
getrewlichundungeverlich.
88.
Der Rat der Stadt Wien erteilt den Gürtlern und Beschlägern auf Bitte von zwei Vertretern
derselben eineOrdnung.
1367August 5.
HWOBfol.22v–23v.
Teildruck:Feil,Beiträge275f.;Uhlirz,Urkunden1Nr.12.745.–Regest:Uhlirz,Urkunden
1 Nr.12.745. – Literatur: Eulenburg, Zunftwesen 1 306; Kienböck, Gürtler 596; Uhlirz,
Gewerbe 620, 623f., 685; Neumann, Kleinkünste 586; Mayer, Handel 54f.; Hollnsteiner,
Lehrlings- und Gesellenwesen 134; Zatschek, Handwerk 25f.; Zatschek, Handwerksordnun-
gen12f., 23;Prochaska,Geschichte234;Opll, Leben1143f.
Vondengurtlèrna
In dem drewtzehenhundertistem jare und darnach in dem sibenundsechtzigistem jare
des phintztags an sand Oswaltstag komen fùr den rat der stat ze Wienn Jans von Prag
und Peter von Wirtzpurg1, die gurtlèr, an ir selbs stat und an aller gurtlèr und beslaher
stat, und klagten da offenwar, das ettwenn meniger lannd und stet und mèrkcht nach
irm hantwerch gurtelwerch und beslachberich her gen Wienn wèrn gevarn und gearbait,
wann man das hantberich gùt hie macht; nù fùrt man von andern steten und mearkchten
irhantwerhher,dasnicht gùtwerich ist, unddas verkauftman ingassenund inhewsern
haimleich und prechten es nicht an die rechten vailstet, wann prèchten sy es an die rech-
ten vailstet, so liess man in das pos und das ungnèm ligen und die kauflewt, die es dann
gen Vngern und gen Sibenbùrgen furent, die fliesent denn daran all ir gelt und sagent
denn umitumb, sy haben es zu Wienn gekaufft, do betrieg man die lewt und also wurd
die stat geùnlewt, und kemen auch die gest nach irm hanntwerch nicht mer her, davon
die stat zu schaden kumbt und sy die gurtlèr und beslaher verderben mussen; und klag-
ten auch mer, das nu ledig knecht, die weder weib noch kind nicht enhabent und nicht
hoftzins gebent und auch mit der stat nicht leident und ettlich under in kawm lerknecht
wèren, die arbaiten auch posew unraynew arbait und tragent die haimlich in die hewser
undverkauffentdiehaimleich,das synicht andie rechtenvailstet koment,undalsower-
dent all gest betrogen und die stat kumbt in argen lewnt und sy mùssen verderben; und
habentauchmergeklagt,das inallen lanndender sit seyunderallenhanntwerchen, [23r]
wermaister ainshantwerchswellewerden,dermùsvondemlanndoder stat, vondanner
b Korr.
88 aÜberschrift rubriziert.
88 1 Würzburg,Deutschland.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Title
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Subtitle
- (1364–1555)
- Author
- Markus Gneiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 674
- Keywords
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen