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Nr.93–95 247
ber valsch, pòs und ungerechts taschenwerich macht, dem sullen die maister, die der rat
dartzùgesatzthat, dasnèmenund [26v] demrat antwùrten.
[2.] Es sol auch niemant taschen vail haben denn der sy mit der hant wurhen und
arbaitten kan und dieselben taschnèr sullen ir taschenwerch nindert vail haben denn an
den rechten vailsteten, yederman in sein selbs kram oder davon er hofzins geb; hat aber
er nicht kram, so hab sein taschenwerich vail in der burger schrann1 ze Wienn, als es
vonalterherkomen ist,undnichtvordenkirchennoch indengasthèwsernnochnindert
alswo.
[3.] Es sullen auch all taschnèr ir gùrtlwerch machen mit verporgen ringken gestept
und mit leder besatzt und nicht mit plossen ringken an hamer und an nagel, und sullen
auchgestemphtzundgerissenswerchmachen,die rinkenmit lederbesatzt.
[4.] Auch sol furbas alles taschenwerch, das die gest herfùrn und die hieigen maister
machen,diemaister,dydartzùgesatzt sind,beschawnundwassydannvindenungerechts
posz taschenwerch,das sullen synemenunddemrat antwùrten.
Auch wellen wir die obgenan(ten) aufsetz mèrn, mynnern, hohen und nidern, wenn
dasdurft geschiecht.
Auch2 sind die baide hantwerch mit gùter vorbetrachtung und mit gantzer wilkùr
uberainkòmen, gùrtlèr, beslaherundauch taschnèr:
[5.] also das fùrbas all taschnèr ir gurtelwerch machen sullen mit vorporgen ringken
gestept und mit leder besatzt an hamer und an nagel und nicht mit plossen offenwarn
ringken,undauchgerissenswerchundgestemphswerch sullen symachen.
[6.] Und sullen auch gùrtlèr, messein gùrtlèr, zinein gùrtlèr und beslahèr underain-
ander ain dinkch sein mit kauffen und berkauffen [!] und sullen ir gurtlwerch machen,
es sein plos riemen oder beslagen riemen, die beslagen mit offenbarn plossen ringken, es
sey von eysen, messing oder zin mit hamer und mit nagel, und auch gestèmphts werich
sullen symachen so sypestmùgen, abergerissenswerichmit verporgen ringken sullen sy
nichtmachennocharbaitten.
[7.] Es sol auch yedes hanntwerch sein werich, das im beschaiden ist, vail haben an
den rechtenvailsteten,damanes ze recht vail solhaben.
[8.] Undsolyedeshantwerichineinanderhantwerchnichtgreiffen,wederb [27r] mit
werchnochmitvailhabennochmitkainerarbaitnochmitkauffen,nuryedeshantwerch
sol vail haben seinwerch,das imbeschaiden ist, undandersnicht.
95.
DerRatderStadtWienverbietetden[Gürtlern]dasBeschlagenunddenVerkaufvonTaschen.
1435 Juli 21.
HWOBfol.27r.
Teildruck:Feil,Beiträge276.–Literatur:Uhlirz,Gewerbe686.
AnnoDominimillesimoquadringentesimotricesimoquintoanphintztagvor sandMaria
MagdalentagbeyzeitenhernHannsendesSteger,diezeitburgermaisterundkellermaister,
hat der rat der stat ze Wienn durch der taschner vleissigen pet und aufnemens willen irs
b Davornochmals irrig: wedermitwerich.
94 1 ZurSchranne sieheobenNr.11Anm.2.
2 Siehe zumFolgendenauchobenNr.89.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Title
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Subtitle
- (1364–1555)
- Author
- Markus Gneiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 674
- Keywords
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen