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282 VI.2.Edition
haben;mochtaberdienicht fùglichdarinngesein, somagerananndernenndenainsmit-
ten halltn, doch das ere sein arbaite nicht darinn vail hab noch daraus verkauff, sunnder
diehanndl inmaynung, als vorstet.
Imhat auchder rat ganntzgewallt vorbehallten,die vorgeschribenordnungzuverke-
ren, zumynnern, zemeren,wieundwannsydes verlusst analle irrunng.
134.
OrdnungderBrünner.
[vor1401]1.
HWOBfol.45r.
Teildruck:Feil,Beiträge278;Uhlirz,Urkunden1Nr.13.944.–Literatur:Uhlirz,Gewerbe
649;Zatschek,Handwerksordnungen20f.
Der sarburher rèchta
[1.] Es solkainbrunnèr sich zumaisterhie setzen, erpringdanneeurkund, vondanner
komen ist, das er sich daselbs schon und erberleich enthalten hab, oder er weis es hie vor
dem rat mit erbern lewten, und das er ein eelich hausfrawn hab und purgerrecht gewinn
mit ainemhalbenphuntphennig.
[2.] Sy sullen under in erwellen und nemen zwen maister, die erber und getrew sein,
die denn ir arbait beschawn sullen, ob die gùt und gerecht sey und der stat, land und
lewtennutzlich, alsodas synùr aufnemaneren, lobundgùt.
[3.] Dieselben zwen maister sullen auch die versùhen, die sich zu maister setzen wel-
len, ob symaistermùgengeseinodernicht.
[4.] Sy sullen ir arbait nindert alswo vail haben denn an der stat, da sy die machent
und irn jarhoftzins gebent.
[5.] Wasgestmitdemhantwerchherkoment,das sullen synichtverkauffen, eshaben
ee die zwen maister beschaut, ob es gerecht sey, und darnach sullen sy es nùr verkauffen
indenhewsern,da sy zeherwerg sindundnicht alswo.
[6.] Wodieselbenzwenmaister vindentundbegreiffent ainwerich,dasnichtgerecht
ist, es sey hie gemacht oder herpracht, das sullen sy nemen und dem burgermaister ant-
wurten, das man es der stat ze nùtz anleg und dem richtèr sein wanndel davon gevallen
lass, dennochwil syder ratpessern swerlich.Sprèchaberkainer,manhiet imunrechtlich
beschawt, und wolt das werich gerecht machen, des sullen sy im stat tùn vor den andern
maisternallen.
[7.] Auch sol das obgenant hantwerch und dartzù helbmsmid und plattnèr yetwe-
ders dem andern in sein hantwerh in kainem wegen nicht vallen noch greiffen, als sy des
miteinanderuberainkomensind2.
e–e WahrscheinlichaufRasur.
134 aÜberschrift rubriziert.Amrechten oberenRand:Das ist der sarburcher r(echt).
134 1 Vgl.Z
,Handwerksordnungen20f.
2 Siehe auchdieOrdnungderHelmschmiedeundPlattnerobenNr.130.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Title
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Subtitle
- (1364–1555)
- Author
- Markus Gneiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 674
- Keywords
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen