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538 VI.2.Edition
[7.] Itemain yederkhnecht, derwanndert, sol wanndernmit seinempuncklund auf
die herberg komen und vorhin zu ainem maister kain hefftsteckhen slachen. Wo aber
aineruberfarenwurde,der sol inderhandwerch straff sein.
Dochwosich indisenartickln zwischendenkhnechtenmit rumor, verpotnenwortn
oder inannderwegsichwasunpillichsbegàbeundzuetrueg, sollendemherrenstatrichter
seine faal undwànndl zuersuechenbevorsteen.
353.
Bürgermeister Wolfgang Treu und der Rat der Stadt Wien erteilen den Mauthandlern, Be-
schauern, Platzknechten, Waagmeistern und Waagknechten im Maut- und Waaghaus eine
Ordnung.
1533Mai31.
HWOBfol.226v–228r.
Wiea die mauthanndler, beschawera, platzkhnecht, wagmaister und wagkhnecht in irem
ambte und diennst in gemainer stat mautt- und waghawß1 sich halten sollen, durch her-
renWolfganngenTrewen, zudenzeitnburgermaister, undden rat zuWienn,den lessten
tag des monats May, in dem funfzechenhundert und drewunddreissigisten jar aufzerich-
tenverordnt, ist hienachzuvernemen:
[1.] Zum ersten sollen die mauthanndler und beschawer tàglich zu rechter geordne-
ter zeit auf dem mauthawß vorhanndn sein, daselbst auf die kauflewt, oder wer in dem
mauthaußzu schaffenhat,warten.
[2.] Auch sollen die mauthanndler, beschawer, platzkhnecht, wagmaister und wag-
khnecht den lewtn, so bey inen zuthun, guetn beschaid geben, nyemand poldern, anfarn
nochungepurlichewort zuesetzen, sonnderdasgellt,was sy schuldig sein, von inennem-
menundnichtmer.
[3.] Die beschawer sollen fur sich selbs auf der kaufleut begern ausser wissen und
bevelch der mauthanndler denen kauflewtn noch anndern personen nicht beschawen,
sonnder welcher beschawer die gueter zu besechen begert wirdet, denselben sollen die
mauthanndler nicht außgeen lassen, sonnder den anndern schickhen und die kaufmans-
gueter, soeingeslagenundaußder stat ze fuerengerichtwerden,zubeschawenbevelchen,
derdanndavonnichtkommen,bißalles sobeschawetunddurch inaufgeschriben,einge-
slagenundzuegebundenworden,alsdanndieselbeneingeslagenoderzuegebundenstuckh
verpetschafften.
[4.] Sofer namhafft und ansechenlich kaufmansgueter zu beschawen begert werden,
sollendiemauthanndlerbedbeschawer solchgueter zubesechenauschickhen.
[227r] [5.] Die beschawer sollen auch die kaufmansgueter, so sy beschawen, nicht
fur sich selbst anslahenoder schàtzen, sonnderwann sydiebeschawetundaufgeschriben
haben, dann dieselben den mauthanndlern ansagen, darauf die màssigung und was die
kauflewt zu mautgelt davon betzalen sollen durch die mauthanndler selbs verricht und
gehanndltwerde.
353 a–aDurchAuszeichnungsschrift hervorgehoben.
353 1 Zumum1529zusammengelegtenMaut-undWaaghaus sieheobenNr.31Anm.2.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Title
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Subtitle
- (1364–1555)
- Author
- Markus Gneiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 674
- Keywords
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen