Page - 554 - in Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
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554 Glossar
G
gaden: Garn124.
gankwat:wahrscheinlicheingroßesZugnetz zumFischen,bestehendaus zweiWändenundeinem
Sack inderMitte125.
Gaufleischhauer: indenVorortenvonWienansässigeFleischhauer126.
gefenstertemesser s. unterMesserwerk
Gegenleder:Teil desSattels, Satteltasche127.
Gegenschreiber: ein dem→Brückenmeister beigeordnetes Amt, das sich laut der Stadtordnung
von 1526 nur dem Landesfürsten vereidigen musste, also von der Funktion her ein landesfürst-
liches Kontrollorgan war. Der Gegenschreiber protokollierte die Einnahmen und Ausgaben, die
mitderBrückenmautundder InstandhaltungderDonaubrücke zusammenhingen128.
gemaineheven s. unterTöpfe
Gemein:GesamtheitderBürger,diewederdemInnerennochdemÄußeren→Ratangehörten129.
Genannte130:
– imweiterenSinneeinKreis vonungefähr200angesehenenundqualifiziertenBürgern,die jähr-
lichdie stimmberechtigtenRatsmitgliederwählten; je zwölfGenanntewurdenvomStadtrichter
alsBeisitzerzuGerichtsverhandlungenberufen,ebensomusstenzweibisdreiGenanntebeiwich-
tigenRechtsgeschäftenderBürger alsZeugenanwesend sein.
– im engeren Sinne ein Ausschuss von 40 Personen, der vom Inneren→Rat bei wichtigen Be-
schlüssenbeigezogenwurde.Bisum1408war fürdiesenPersonenkreisdieBezeichnungÄußerer
→Rat üblich, danach nur mehr „Genannte“; die restlichen rund 160 Genannten zählten zur
→Gemein. 1522 wurde die Institution der Genannten abgeschafft, 1526 durch einen neuen
ÄußerenRat ersetzt.
gerèt: nicht identifiziert, einMeisterstückderTaschner.
Gerichtmacher (grichtmacher): Hersteller von kleinen Wägen131 bzw. von Seitenteilen von Fuhr-
wägen,wie zumBeispiel vonLeitern132.
geryem, gealawnts s.Alaun
gestolltemesser s. unterMesserwerk
Gewandler:Feintuchweber133.
Gewandschneider s.Laubenherren
Gießfass (giesvas):wahrscheinlichein im15.und16. Jahrhundert inbürgerlichenHaushaltenweit-
verbreiteter Gegenstand, bei dem aus einer mit einem Hahn versehenen Kanne Wasser auslief
undvoneinemdarunter stehendenBeckenaufgefangenwurde134.
124 DWB 4 (1878)1131–1134,bes. 1134.
125 WeistümerOÖ5,ed.H
–L
–F 409(unter:Wade,wadt,wat);M
,Net-
ze 291, kennt die Bezeichnung zugwadt für ein nicht mehr verwendetes Zugnetz mit Sack, das an Stangen
befestigtundsodurchdasWassergezogenwurde;H
,Medievalfishing364,bringtdieAusdrückegän-
ge bzw. gangui in Verbindung mit Zugnetzfischerei. Ich danke Gertrud Haidvogl (Institut für Hydrobiologie
undGewässermanagement,Universität fürBodenkulturWien) für ihre fachkundigenHinweise zu gankwat.
126 B
, Finanzen152,356.
127 DWB 5 (1897)2245.
128 P
,Verfassung74.
129 P
,Beiträge28–30;
.,Ratsbürger20;C
, LexikonWien2489.
130 P
,Beiträge22–28;
.,Ratsbürger19f.;C
, LexikonWien2497f.
131 F
,Glossar72.
132 C
,NeuerMarkt32.
133 BWB2 2 (1877)500; DWB 6 (1911)5288.
134 T
-L
,MittelalterlicheBronze-undMessinggefäße37–43.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Title
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Subtitle
- (1364–1555)
- Author
- Markus Gneiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 674
- Keywords
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen