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Handwörterbuch der Philosophie
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Ad oculos Affekt. nur ein Gut, die Tugend, und nur ein Übel, das was dazwischen hegt, ist gleichgültig, ein Adiaphoron (Diog. Laert. VI, 105: xd So lehren auch die älteren (s. d.), nach welchen selbst das Leben sich keinen Wert hat und daher im Notfall auf- gegeben werden darf (1. c. VII, 130; SENECA, Epist. 12, 10). Die späteren Stoiker unterscheiden neben den eigentlichen sittlichen und dem ab- solut Gleichgültigen ein „Vorzuziehendes" z. B. Gesundheit) und „Abzulehnendes" z. B. Krankheit; Stobaeus, II, 156). Über PRODIKOS, den Begriff der an sich gleichgültigen Dinge, die erst der richtigen Verwendung ihren Wert empfangen, geprägt, vgl. Griech. Denker 1911, in diesem Sinne urteüt über das Leben J. G. FICHTE (vgl. Pflicht). Ad oculos: augenfällig, einleuchtend, anschaulich. die Unentfliehbare, d. h. das Schicksal (PLATON, Thaedr. C; PLOTIN, Ennead. III, 2, 13). Advaita: Nicht-Zweiheit, Einheitslehre, Lehre von der Einheit der (vgl. Vedanta). Affekt (affectus, passio, heißt im weiteren Sinne jede -stärkere Gemütserregung, jeder Gefühlszustand überhaupt, im engeren Sinne ein besonderer, jäher und intensiver verlauf, der an innere Reize oder bestimmte Vorstellungen sich knüpft, alle übrigen Bewußtseinsinhalte zu ver- drängen die Tendenz hat, mit einem Streben verbunden ist und in verschie- dener — erregender und hemmender — Weise sich physiologisch entlädt auf das Herz, die Blutgefäße, die Atmung, die Drüsenausson- derung, die Bewegung), wodurch Empfindungen und Gefühle entstehen, auf den Affekt zurückwirken. Jeder Affekt ist eine plötzliche Verrückung seelischen Gleichgewichts, die eine Willenshandlung einleiten kann, wofern A. nicht gehemmt wird oder die Erregung nicht abklingt des A. durch gefühlsbetonte Vorstellungen, durch den Willen, durch die Aufmerk- samkeit, die sich auf ihn richtet). Jeder A. hat besonderen physio- logischen „Ausdruck" (s. d.). Es lassen sich starke und schwache, exzitierende und deprimierende Affekte unterscheiden. Zu den Affekten gehören Zorn, Freude, Entrüstung u. Furcht, Schrecken, Verzweiflung, Staunen, Neid, Trauer u. a. Die Beherrschung der Affekte ein pädagogisch-ethisches Postulat. Vom A. ist die (s. d.) zu unterscheiden. Im Altertum und Mittelalter versteht man unter den Affekten Gemüts- zustände, auch Gefühle, Triebe umfassen (vgl. Gefühl). Die (s. d.) unterscheiden zwei Affekte Lust oder Freude und Unlust oder Leid (novog); erstere bestimmen sie als sanfte, letztere als stürmische Bewegung — xgaxeXav Diog. Laert. II, 86; vgl. Gefühl). ARISTOTELES Affekte die von der Seele, solche, die vom Leibe ausgehen, wobei aber auch die ersteren mit physischen Zuständen verbunden sind (Eth. II, 4, 1105 b 21 ff.; X, 2, 1173 b 9). Affekte sind Furcht, Mitleid, Mut, Liebe, Haß, Neid, Begierde u. a. (De anima I 1, 403 a 16 ff.). Die Stoiker bestimmen den A. als abnormale, naturwidrige, übermäßige, vernunftlose Erregung der Seele rj Diog. Laert. VII, 110). Den Affekten
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Handwörterbuch der Philosophie
Title
Handwörterbuch der Philosophie
Author
Rudolf Eisler
Publisher
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Location
Berlin
Date
1913
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
Size
12.7 x 21.4 cm
Pages
807
Keywords
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Category
Geisteswissenschaften
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