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Affirmation
Prinzip der „Kontinuität der Formen", eine regulativ (s. d.) wirksame
Stetigkeit.
Affirmation (affirmatio, Bejahung, eine Art der logischen
„Qualität" (s. d.) des Urteils. Ein Urteil ist affirmativ, in welchem
Subjekt ein Prädikat positiv zuerkannt, eine logische Beziehung anerkannt
wird (S ist P). Vgl. Negation, partikulär, Urteil.
Affizieren s. Affektion.
Agathobiotik: Lehre von der guten, richtigen Lebensführung
: Lehre vom Guten (dya&6v) oder von den Gütern (s. d.).
das tätige, wirksame Prinzip, die Kraft, das Verursachende.
Agglutination (Anleimung) nennt WUNDT die einfache Form der
apperzeptiven (s. d.) Verbindung, bei welcher die Bestandteüe für sich bewußt
bleiben (z. B. Vorstellung des Kirchturms; Grundz. d. phys. Psychol.
1903, S. 573).
Aggregat: äußerliche, Aneinanderreihung der Teile entstehende
Verbindung ohne innere Einheit, im Unterschiede von einer organischen Ver-
bindung. Nach LEIBNIZ sind die Körper Aggregate von „Monaden" (s. d.).
Vgl. Atom.
Agnosie (dyvcoola): Unwissenheit. Als methodisches Prinzip voraus-
setzungslosen, kritischen Denkens erscheint die A. bei („ich weiß,
daß ich nichts weiß", vgl. PLATON, Apolog. f.). Als Ausdruck des Skepti-
zismus (s. d.) bei GORGIAS, ARKESILAOS, SANCHEZ U. a. VgL Nihilismus.
Agnostizismus heißt der positivistische (s. d.) Standpunkt, wonach es
keine metaphysische Erkenntnis des Absoluten, jenseits aller Erfahrung Liegen-
den, gibt und dieses uns auch nicht zu kümmern braucht, da
wir uns mit dem Erfahrungsmäßigen, Positiven, mit den gegebenen Phäno-
menen und Beziehungen begnügen können. Der Ausdruck „Agnostiker" stammt
von (Nineteenth Century XXV, 169); Agnostiker sind, abgesehen von
den Skeptikern d.) und manchen Vertretern des Kritizismus (KANT, F. A.
LANGE, ADICKES U. a.) namentlich CH. DARWIN, SPENCER, DU
REYMOND (S. R. U. a. Vgl. Absolut, Posi-
tivismus. Vgl. R. Agnosticism, 1903; E. DE ROBERTY,
1896.
pathologische, durch Verletzung bedingte Un-
fähigkeit des Niederschreibens von Worten. Vgl. WUNDT, Grundz. d. phys.
Psychol. I6, 1908, S. 367.
ist ein Prädikat, welches das vergleichend-beziehende
Denken Gegenständen zuschreibt, deren Merkmale in der Einheit des ver-
gleichenden Bewußtseins aneinandergehalten — das „Fundament" der Ahn-
lichkeitsrelation abgeben. A. ist Gleichartigkeit des qualitativen Verhaltens
oder partielle Übereinstimmung, Gleichheit von Teilen, Seiten, Eigenschaften
verbunden mit Ungleichheit anderer Elemente der verglichenen wobei
aber das Bewußtsein der Ähnlichkeit eine einheitliche Apperzeption (s. d.) seitens
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Handwörterbuch der Philosophie
- Title
- Handwörterbuch der Philosophie
- Author
- Rudolf Eisler
- Publisher
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Location
- Berlin
- Date
- 1913
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 12.7 x 21.4 cm
- Pages
- 807
- Keywords
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Category
- Geisteswissenschaften