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Handwörterbuch der Philosophie
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Antagonismus — Antagonismus: Widerstreit, Kampf, Gegensatz zweier Kräfte oder Faktoren physischer oder psychischer Art. Antagonismen gibt es in der an- organischen Natur, im Organismus, in der Seele, in der Gesellschaft, in der geschichtlichen Entwicklung. Vgl. DÜHRING, Wirklichkeitsphilosophie, 1895. Vgl. Gegensatz, Kampf, Duaüsmus (religiöser), Soziologie (KANT). Antecedens: das Vorhergehende, ist im (s. d.) jede der beiden Prämissen (s. d.), also der Ober- und der Untersatz; im Beweise (s. d.) ist es der Beweisgrund; im Geschehen ist es die Ursache. Vgl. Consequens. (ante-mundus): vorweltlich, vor der Exi- stenz. Vgl. Präexistenz. Anthropologie: Lehre oder Wissenschaft vom Menschen vom menschlichen Leben (physiologische oder somatische und psychische A.); sie bildet jetzt eine eigene (nicht philosophische) Wissenschaft, deren Ergebnisse für die Psychologie und Soziologie von Bedeutung sind (vgl. Rasse). KANT unterscheidet A., die auf die Erforschung dessen geht, was die Natur aus dem Menschen macht, und A., die dasjenige untersucht, was der Mensch als freihandelndes Wesen aus sich selber macht oder machen kann und soll (Anthropol. in pragmat. Hinsicht, 1798, Vor- wort). Wesentlich als Art der Psychologie (s. d.) betreiben die A. G. E. SCHULZE (Psych. Anthropol. 1819, § 1), FRIES (Psych. Anthropol. § 1), nach dem die „philosophische A." die Theorie des inneren Lebens des Menschen gibt {Neue Kritik d. Vernunft, 1807, I, S. 34 ff.), MICHELET (Anthropol. S. 4) u. a. Vgl. BURDACH, Anthropologie, 1846; PLANCK, A. U. Psychologie, 1874; PERTY, 1873; TH. A. d. Naturvölker, ff.; HUXLEY, Zeugnisse für d. des Menschen in der 1874; A. BASTIAN, Der Mensch in d. Geschichte, 1860; J. RANKE, Der 1893 f.; D. FOLKMAR, philos. 1900 u. a.; Archiv f. Anthropol. ff.; Zentralblatt f. An- Ethnol. u. Urgeschichte, 1896 ff. — Vgl. Rasse, Eugenik, Mensch, Anthro- pologismus, Soziologie. Anthropologismus ist 1. die Ableitung des Religionsgehaltes aus menschlichen Anschauungen, Wünschen, Strebungen, so insbesondere bei L. FEUERBACH, nach dem die A. das „Geheimnis der Theologie" ist (D. Wesen d. Christentums, S. 27); 2. die Auffassung der Erkenntnis ihrer Formen als spezifisch durch die menschliche Natur bedingt (vgl. Anthro- pomorph.). So ist nach alle Philosophie menschliche Philosophie, die Logik eine Lehre von der „Wirkungsweise der Naturgesetze des mensch- lichen Intellekts" zu anthropol. Philos. 1879, S. 272). Vgl. DAUMER, Der A. u. Kritizismus d. Gegenwart, 1844; HARMS, Der A., 1845. Vgl. Humanismus (F. 0. S. SCHILLER), Homo (PROTAGORAS). Anthropomorphismus ist die Auffassung der Dinge nach Analogie des menschlichen Wesens, insbesondere die Vorstellung von Gott (s. d.) als menschenähnlich. Ein „kritischer muß, wenn er schon das Wirkliche nach Analogie des im Menschen sich darstellenden Innenseins {als seelisch, Leben u. auffaßt, von den besonderen menschlichen Zügen Den religiösen A. schon der Eleate XENOPHANES ; die Menschen stellen sich ihre Götter menschenähnlich vor. Gegen den A. wendet sich auch
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Handwörterbuch der Philosophie
Title
Handwörterbuch der Philosophie
Author
Rudolf Eisler
Publisher
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Location
Berlin
Date
1913
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
Size
12.7 x 21.4 cm
Pages
807
Keywords
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Category
Geisteswissenschaften
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