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Handwörterbuch der Philosophie
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44 Apathie — Apodiktisch. einer Behauptung oder aus der Unwahrheit aller derjenigen Annahmen, die an Stelle der zu beweisenden gemacht werden könnten (WUNDT, Logik 1907, S. 78 ff.). Apathie Unempfindlichkeit, Gefühllosigkeit (auch als logischer Zustand); Freisein von Affekten und Leidenschaften. Letzteres ist ein für die Cyniker, Megariker, Skeptiker und besonders die Stoiker (vgl. Affekt; vgl. EPIKTET, Dissert. 2, 4; 4, 9; SENECA, 9), in gleichem Maße auch für PHILON, CLEMENS ALEXANDRINUS, SPINOZA, KANT (Anthropol. § 73). Vgl. Ataraxie. das Unbegrenzte) nennt ANAXIMANDER das Prinzip den Urgrund, aus dem alle Dinge hervorgegangen sind und in den wieder zurückgehen. Das A. ist qualitativ unbestimmt, unentstanden, unver- gänglich, unzerstörbar, unbegrenzt. Es umfaßt und beherrscht alles ndvxa xal ndvxa Die Einzeldinge gehen aus ihm durch Ausschei- dung hervor und kehren ins A. zurück, „um zu büßen für ihr Verschulden nach der Zeitordnung" xal xov Der Urgrund muß unbegrenzt sein, damit das Werden sich nicht erschöpfe (Diog. Laert. II, 1; I, 292; Fragmente der Vorsokratiker2, 1906). Das A. ist ent- weder als Gemenge von Eigenschaften anzusehen (ARISTOTELES, Met. XII, 1; RITTER, TEICHMÜLLER), oder aber als noch undifferenzierter Stoff, in welchem die dinglichen Qualitäten potentiell enthalten sind (ZELLER, U. a.; vgl. WINDELBAND, Gesch. d. Philos.6, 1910). — Bei PLATON ist (wie bei den Pythagoreern) das Unbestimmte, Nicht Seiende, das, nach PLATON, erst durch die Begrenzung, Bestimmung (negag) zum Seienden wird; auch in den Ideen (s. d.) gibt es ein (vgl. ARISTOTELES, Met. I, 6; Ideenlehre, 1903). Aphasie (dcpaola, Sprachlosigkeit): 1. Unter A. verstehen die älteren Skeptiker (s. d.) die Enthaltung von jeder bestimmten Aussage über das unerkennbare Wesen der Dinge; man könne stets nur sagen: es scheint so, es ist so (Sext. Advers. I, 12, 13). — 2. Unter pathologischer A. ist zu verstehen eine Störung, Hemmung der bei Unversehrtheit des Artikulationsmechanismus, nur durch Störungen im Gehirn bedingt. Es gibt verschiedene Grade, Ausdehnungen und Arten der A., ins- besondere motorische (Innervations-, ataktische) und sensorische (am- nestische) A., bei welcher die Erinnerung an die Bezeichnung der Gegenstände fehlt. Vgl. KUSSMAUL, D. Störungen d. Sprache, 1885; CH. BASTIAN, Über Aphasie, 1902; WUNDT, Grdz. d. phys. Psychol. I6, 1908, S. 365 f.; BERGSON, et deutsch 1908. — Vgl. Wortblindheit, Worttaubheit. Wissenschaft der Beweisgründe; W. von letzten Gründen des Wissens (BOUTERWEK, Apodiktik 1799, I, 6, 29). Apodiktisch Beweis): unumstößlich, unbedingt, streng not- wendig. A. ist ein Urteil von der Form: S muß P sein, ist notwendig (vgl. Modalität). — Nach KANT sind die mathematischen Axiome (s. d.) apo- diktisch, anschauungsnotwendig, „mit dem Bewußtsein ihrer Notwendigkeit verbunden". Da Erfahrung d.) keine strenge Notwendigkeit gibt, so
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Handwörterbuch der Philosophie
Title
Handwörterbuch der Philosophie
Author
Rudolf Eisler
Publisher
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Location
Berlin
Date
1913
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
Size
12.7 x 21.4 cm
Pages
807
Keywords
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Category
Geisteswissenschaften
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