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Handwörterbuch der Philosophie
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Ästhetik. 61 gründ. d. deutschen Ä. durch A. G. Baumgarten u. G. F. Meier, Ästhetik ist die Logik des unteren Erkenntnisvermögens, Theorie der sinnlichen Er- kenntnis („scientia cognitionis sensitivae") und Darstellung („gnoseologia in- ferior", „ars pulchre Metaphys. 1739, § 519 ff.). „Der Zweck der Ä. („aesthetica critica", „ars formandi ist die Vollkommenheit der sinn- lichen Erkenntnis als solcher, in welcher die Schönheit besteht" (Aesthetica, 1750, § 14; „perfectio Metaphys. § 662). Ähnlich z. T. G. F. MEIER (Anfangsgründe aller schönen Wissenschaften, 1748—50; vgl. das oben zitierte Werk von Bergmann, S. 28 ff.), J. G. SULZER, nach welchem schön ist, „was ohne Begriff als Gegenstand eines notwendigen Wohlgefallens erkannt wird", ohne Rücksicht auf den Wert des Stoffes, nur wegen seiner Form (All- gemeine Theorie der schönen Künste, und Schönheit auf Einheit in der Mannigfaltigkeit beruht. Nach F. J. RIEDEL ist schön, „was ohne inter- essierte Absicht sinnlich gefallen und auch dann gefallen kann, wenn wir es nicht besitzen" (Theorie der schönen Künste u. Wissenschaften, vgl. F. J. Riedel u. seine Ästhetik, 1907); ähnlich MENDELSSOHN (Briefe über d. Empfindungen, 1755, 2; Morgenstunden, 1786, Schriften, 1819, II; Schönheit = „Einheitlichkeit Mannigfaltigen") u. a. Vgl. auch HERDER (Kalligone, 1800: Die Schönheit liegt in dem, was „ausdrückend" ist). Vgl. G. JACOBY, Herders und 1907. Von den französischen Ästhetikern betont BOILEAU das intellektuelle Mo- ment, BATTEUX die Nachahmung der Natur (Les beaux arts, 1746), DUBOS das Gefühl und das funktionelle Bedürfnis crit. sur la la peinture et la 1719). Eine psychologisch begründete Gefühlsästhetik geben die So H. HOME, welcher innere und relative Schönheit unterscheidet (Elements of criticism, nach dem Schönheit eine „soziale Qualität" ist, da das Schöne zum Zusammensein mit ihm reizt, Liebe zu ihm erweckt, an sich gefällt (A philos. inquiry into the origin of our ideas of the and the beautiful, 1756; deutsch 1773), E. DARWIN, HOGARTH („Schön- heitslinie") u. a. Kritisch begründet die Ä. KANT , der das Ästhetische von der Erkenntnis und vom Praktischen scharf abgrenzt und nach den Voraussetzungen ästheti- scher Urteile fragt. „Ästhetisch" im allgemeinen ist, „was an der Vorstellung eines Objekts bloß subjektiv ist, d. i. ihre Beziehung auf das Subjekt, nicht auf den Gegenstand ausmacht". Dieses „Subjektive", was gar keine Erkenntnis werden kann, ist das mit der Vorstellung verbundene Gefühl der Lust oder Unlust, welche die subjektive formale „Zweckmäßigkeit" des Vorgestellten aus- macht. Das ästhetische oder Geschmacksurteil ist bloß „kontemplativ", d. h. es bezieht sich nur auf das gefühlsbetonte Vorgestellte als solches, ohne Inter- esse an dessen Existenz, Besitz u. Schön ist der Gegenstand eines un- interessierten was ohne Begriff, unmittelbar anschaulich erfaßt wird. Schönheit ist „Form der Zweckmäßigkeit eines Gegenstandes, sofern sie ohne Vorstellung eines Zweckes an ihm wahrgenommen wird". Diese Zweckmäßigkeit besteht in der Harmonie im „Spiele der Erkenntnis- kräfte des Subjekts", im harmonischen Spiel von Einbildungskraft und Verstand. Das Schöne muß einen „Grund des Wohlgefallens für jedermann" haben, es hat „subjektive Allgemeinheit" (Gemeingültigkeit), wir sind berechtigt, jeder- mann ein ähnliches Wohlgefallen zuzumuten. Die „freie" Schönheit setzt
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Handwörterbuch der Philosophie
Title
Handwörterbuch der Philosophie
Author
Rudolf Eisler
Publisher
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Location
Berlin
Date
1913
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
Size
12.7 x 21.4 cm
Pages
807
Keywords
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Category
Geisteswissenschaften
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