Page - 65 - in Handwörterbuch der Philosophie
Image of the Page - 65 -
Text of the Page - 65 -
Ästhetik Ästhetische Elementargefühle. 65
Als „Ausdruck" des äußeren und inneren Lebens betrachten die Kunst
E. VERON 1883), S. DE SANCTIS, B. nach welchem schön
der „gelungene Ausdruck" ist (Estetica, 1902, 1910; deutsch 1905), AD. HILDE-
BRAND (D. Problem d. Form in d. bildenden Kunst2, 1898), C. FIEDLER,
BERGSON (Le rire, 1901) u. a. — Vgl. Ä., 1806; 3. A. 1824; BOL-
ZANO, Über d. Begriff des Schönen, 1843; K. FISCHER, 1852;
J. BAYER, Ä„ COHEN, Die dichterische Phantasie, KANTS Begründ.
der Ä., 1889; LIPPS und Beiträge zur Ä., ff.; H. SPITZER,
Krit. Studien zur Ä. der Gegenwart, P. STERN, Einfühlung u. Assoziation
in der neueren Ä., 1898; G. SEAILLES, Essai sur dans 1897;
deutsch 1904; SOURIAU, La 1906; PAULHAN, Le mensonge
de Allgemeine Ä., CARL LANGE, Sinnesgenüsse u.
Kunstgenuß, 1903; WORRINGER, Abstraktion und Einfühlung, 3. A. 1911; CH.
LALO, Les 1910; B. CHRISTIANSEN, Philos. d. Kunst, 1909;
MÜNSTERBERG, Philos. der Werte, 1908; VAIHINGER, Die Philos. des Als ob,
1911 (Bedeutung der Fiktion); SIMMEL, Philos. Kultur, 1911; W. DOHRN, Die
künstlerische Darstellung, 1910; J. WALTER, Geschichte der Ä. im Altertum,
1893; SCHASLER, Krit. Geschichte der Ä., 1871; LOTZE, Gesch. d. Ä. in
Deutschland, 1868; History of Aesthetics, 1892; A. FISCHER,
Über symbolische Relationen, 1905; Zur Bestimmung des ästhet. Gegenstandes,
1907; Abriß einer Wissenschaftslehre der Ä., 1909; R. HAMANN,
Ästhetik, MÜLLER-FREIENFELS, Psychol. der Kunst, 1912. — Vgl. Er-
haben, Komisch, Tragisch, Einfühlung, Form, Spiel, Geschmack, Phantasie,
Genie, Idee, Intuition, Selektion, Urteilskraft.
Ästhetik, nennt KANT die „Wissenschaft von allen
Prinzipien der Sinnlichkeit a priori" (als einen Teil der „transzendentalen
Elementarlehre"), die Sinneslehre", welche die apriorischen
(s. d.) Faktoren der Sinnlichkeit, der Wahrnehmung untersucht, nämlich die
„Anschauungsformen" (s. d.) Raum und Zeit als Bedingungen, unter denen uns
Gegenstände gegeben werden (Krit. d. rein. Vern., Einleit., S. 49). In der tr.
Ä. wird zuerst die Sinnlichkeit isoliert, indem alles abgesondert wird, was der
Verstand hinzudenkt; von der dann noch bleibenden empirischen Anschauung
wird alles, was zur Empfindung gehört, abgetrennt, „damit nichts als reine
Anschauung und die bloße Form der Erscheinungen übrig bleibe, welches das
einzige ist, das die Sinnlichkeit a priori liefern kann". Die tr. Ä. beantwortet
die Frage: wie ist Mathematik (s. d.) möglich? durch Aufzeigung der Apriori-
tät von Raum und Zeit.
Ästhetisch: 1. zur sinnlichen Wahrnehmung gehörig
KANT); 2. unmittelbar in der Anschauung oder Phantasie gefallend, mißfallend
(ä. im weiteren Sinne) oder soviel wie „ästhetisch wertvoll", reizend
(ä. im engeren Sinne). Über ä. Beseelung, Einfühlung s. Einfühlung;
über ä. Gefühle s. Ästhetik, ä. Elementargefühle; über ä. Urteile s. Ästhetik,
Geschmack. Vgl. Idee (HERBART), Schein.
Ästhetische Elementargefühle sind die Gefühle, die als Elemente
ästhetischer Wirkungen vorkommen, ohne daß sie selbst einfach sind (WUNDT,
Grundr. d. S. 195). Es gibt „intensive" Gefühle dieser Art, die aus
Verhältnis der qualitativen Eigenschaften der Empfindungselemente einer
Handwörterbuch.
back to the
book Handwörterbuch der Philosophie"
Handwörterbuch der Philosophie
- Title
- Handwörterbuch der Philosophie
- Author
- Rudolf Eisler
- Publisher
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Location
- Berlin
- Date
- 1913
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 12.7 x 21.4 cm
- Pages
- 807
- Keywords
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Category
- Geisteswissenschaften