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Handwörterbuch der Philosophie
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74 Ausdruck strecken, oder die Eigenschaft der Räumlichkeit, der räumlichen Anordnung, des Nebeneinanders von Teilen, sei es in der Anschauung (optische, taktile es für den Begriff, der das Formale der Anschauung zum Inhalt hat und die A. als homogen und ins Unendliche sich erstreckend erfaßt. Die räum- liche Ausdehnung ist eine Bestimmtheit der Körper (s. d.) und deren Teile, sofern nicht unausgedehnte Elemente (dynamische Atome) angenommen werden, wobei dann die A. als Resultat der Vereinigung wechselwirkender Kräfte be- trachtet wird, also nicht als ursprünglich, sondern als dynamisch bedingt. Der Idealismus erblickt in der A. nur eine Form von Be- wußtseins- oder Erfahrungsinhalten, der Phänomenalismus (bzw. auch tualismus) eine Erscheinung unausgedehnter, immaterieller Substanzen. Jeden- falls kann, mag die A. als solche nur eine Daseinsweise der Objekte sein, wie sie für uns, nicht wie sie an sich bestehen, im „An sich" der Dinge ein Grund vorhanden sein, daß wir sie als so und ausgedehnt wahrnehmen und müssen. Während DESCARTES, SPINOZA, nach welchem sie ein „Attribut" der einen d.) ist, HOBBES U. a. das Wesen der Materie (s. d.) in der A. erblicken, bestimmt LEIBNIZ die Materie dynamisch (s. d.) und betrachtet die A. nur als „wohlgegründete Erscheinung", als „verworrene Vorstellung" von Aggregaten seelenartiger „Monaden" (s. d.). Nach BERKELEY ist sie, während sie nach LOCKE ZU den realen Eigenschaften der Dinge gehört (vgl. nur ein Wahrnehmungsinhalt, etwas Ideelles (vgl. Idealismus). erblickt in ihr eine apriorische „Anschauungsform", welche allen Dingen, als Gegenständen äußerer Erfahrung, als „Erscheinungen" zu- kommt, nicht aber dem unerkennbaren „Ding an (vgl. Raum). betrachtet er die A. als Produkt von Kräften (vgl. Gedanken von wahren Schätzung lebend. Kräfte, § 9; s. Materie), worin ihm verschiedene Denker folgen. So ist nach ULRICI die A. die einer den Raum ein- nehmenden und gegen das Eindringen eines andern Widerstand leistenden u. Seele, 1860, S. 36. Ähnlich J. H. FICHTE, E. V. HARTMANN, SPENCER u. a. Hingegen ist nach CZOLBE die A. geradezu die „Substanz" der Atome und des Raumes (Grenzen und Ursprung der menschlichen Erkenntnis, 1865, 'S. 78 f., 95). — Daß die A. eine ursprüngliche Eigenschaft der Empfindung sei, JAMES, BERGSON (S. Raum), KÜLPE U. a. Vgl. LACHELIER, Psychol. u. Metaphysik, 1908, S. 99 f.; BERGSON, et Memoire, S. 200 ff. — Vgl. Raum, Nativismus, Empfindung, Körper, Parallelismus (SPINOZA), Seele. Ausdruck ist die Äußerung, Darstellung seelischer Vorgänge durch :sinnlich wahrnehmbare Zeichen (Bewegungen, Worte usw.). Das Psychische (s. d.), das Innenleben, das Für sich-Sein der Dinge kommt im Physischen Ausdruck (vgl. Identitätstheorie). Gefühle (s. d.) und Affekte (s. haben ihren Ausdruck in Bewegungen (mittels Dynamometer gemessen) in Ver- des Pulses (mit dem Sphygmographen registriert), in veränderungen (Pneumatograph), in Schwankungen der Blutgefäßfüllung oder Volumens eines Körperteils (Plethysmograph); dies alles ermittelt die psychologische Ausdrucksmethode (vgl. WUNDT, Grdz. d. phys. Psychol., II6, ff., ff.; A. LEHMANN, Die körperlichen Äußerungen psychischer 1898 ff.). Nach JERUSALEM besteht ein eigenes „Ausdrucksbedürfnis" d. Psychol.4, 1909, S. 163). Vgl. HUSSERL, Logische 1900 bis 1901, II, 46, 80 f. Vgl. Wort, Objekt Sprache, Ästhetik.
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Handwörterbuch der Philosophie
Title
Handwörterbuch der Philosophie
Author
Rudolf Eisler
Publisher
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Location
Berlin
Date
1913
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
Size
12.7 x 21.4 cm
Pages
807
Keywords
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Category
Geisteswissenschaften
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