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Bewußtsein.
Interessen zusammen (es bedeutet „action possible", et 1910,
26 ff., 40 ff.). Ein B. bildet das Eigensein des Wirklichen (s. Leben), die
Natur ist ein neutralisiertes, latentes, gehemmtes B. (1. c. S. vgl. Les don-
nees de la conscience6, 1910; deutsch: Zeit und Freiheit, 1912).
Nach REHMKE ist B. ein Beziehungsbegriff, der das Verhältnis der Inhalte
zur Seele bezeichnet oder auch die Seele selbst, das „gemeinsame Allgemeine
aller Seelen" (s. Seele). Das bedeutet: 1. „Wissendes schlecht-
weg" („Geist"), 2. „Wissen schlechtweg", 3. „Wissensgegenstand schlecht-
weg" (Das Bewußtsein, 1910; Philos. als Grundwissenschaft, 1910). Das B. ist
keine „Tätigkeit". Es gibt gegenständliches, zuständliches, ursächliches B. als
verschiedene „Bewußtseinsbestimmtheiten" mit verschiedenen
besonderheiten" (Vorstellung, Gefühl usw.; Allgem. Psychol.2, 1905, S. 133 ff.,
458 ff.).
Vom Bewußtseinsinhalt unterscheidet NATORP die als „Be-
ziehung auf das Ich" (Einleit. in d. Psychol., 1888, I2, 1912; auch COHEN).
N. ACH versteht unter „Bewußtheit" das „Gegenwärtigsein eines unanschaulich
Wissens" als Funktion eines Erregungszustandes von
tendenzen (Über d. Willenstät. u. das Denken, 1905). Vgl. J. Bedin-
gungen des 1874; J. F. BRUCH, Theorie des B., F. MICHELIS,
D. Philos. des B., 1877; E. SCHLEGEL, Das B., LOSSKIJ, Grundl. d. Psychol.,
1904, S. 55 ff.; LIPPS, Leitfad. d. (s. Unbewußt, Psychisch); UPHUES,
Tom B., 1904; R. ODEBRECHT, Beiträge zu einer Systematik d. reinen B.,
1909; DRAGHICESCO, Le de la 1907; RIGNANO, Scientia
II, VARISCO, La conoscenza, 1904; BRUNN ER, D. Lehre von den Geistigen
n. vom Volke, 1908, I; KUPPERBERG, Zur Philos. des Bewußten I, 1910;
M. PORTEN, Das Entstehen von Empfindung und Bewußtsein, 1910;
u. 1912; DYROFF, in d. Psychol., 1908 (Unterscheidung
des „vollkommenen" und „unvollkommenen" B.); LANG, Am Wendepunkt
der Ideen, 1909 (Bedingtsein des B. durch die Sprache; ähnlich zum Teil
G. RUNZE, v. MAJEWSKI U. a.); H. FRIEDMANN, B. und
Erscheinungen, Zeitschrift f. Philos., 139 Bd.; VOLKELT, 1. c. Bd. 112, 118.
Vgl. Psychisch, Unbewußt, Unterbewußt, Doppelbewußtsein,
seele, Wissen, Apperzeption, Empfindung, Selbstbewußtsein, Klarheit, Aufmerk-
Panpsychismus, Gott, Seele, Subjekt, Ich, Materialismus, Energie.
(erkenntnistheoretisch) ist die Grundbedingung aller Er-
kenntnis (s. d.), deren Inhalte insgesamt auf ein Wissen schlechthin bezogen
Was nicht in ein B. eingeht, nicht in den Formen (s. d.) des Bewußt*
erfaßbar ist, gehört nicht zum Erkennbaren oder Erfahrbaren. Alle Er-
kenntnisobjekte als solche (s. Objekt) sind Gegenstände eines „Bewußtseins über-
d. h. sie sind dann von uns erkannt, wenn wir sie so denken, wie sie
unabhängig von jedem Einzelsubjekt und dessen individuellen Zuständen und
allgemeingültig, von allen logisch-methodisch Denkenden in gleicher
Weise gedacht, begrifflich bestimmt werden müssen (gleichsam als ob sie
halt eines allgemeinen Bewußtseins wären, das aber keine Realität außer den
einzelnen Subjekten zu haben braucht, so daß dann das „B. überhaupt"
logischen, ideellen Charakter hat oder auch als ideale Voraussetzung des
kennens oder als idealer Zielpunkt desselben fungiert). Die Objekte der
Außenwelt sind, obwohl sie auf ein erkennendes B. bezogen oder beziehbar
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Handwörterbuch der Philosophie
- Title
- Handwörterbuch der Philosophie
- Author
- Rudolf Eisler
- Publisher
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Location
- Berlin
- Date
- 1913
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 12.7 x 21.4 cm
- Pages
- 807
- Keywords
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Category
- Geisteswissenschaften