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Deklaration Demut. 123
Wunder tut, sich nicht persönlich offenbart, sondern in der selbst
sich manifestiert. Der D. steht im Gegensatz zum Theismus (s. d.) im engeren
Sinne, zum Supranaturalismus (s. d.) und verhält sich der Offenbarungsreligion
gegenüber kritisch, „freidenkend" („freethinker").
Der Ausdruck „Deist" kommt als Gegensatz zum Atheismus schon bei
(Instruction 1564), der Gegensatz von „theist" und
bei CUDWORTH vor (vgl. EUCKEN, Beiträge z. Geschichte d. Philos. 1906).
Als „Deist"' bezeichnet sich als einer der ersten CH. BLOUNT. Die bekanntesten
englischen Deisten u. „Freidenker" sind HERBERT VON
TOLAND (s. Pantheismus), M. TINDAL, A. 1754),
; in Frankreich treten J. VOLTAIRE, ROUSSEAU U. a. auf, in
Holland schon COORNHEERT, in Deutschland EDELMANN, BAHRDT,
LESSING U. a. Dem Deismus kommen SPINOZA, LOCKE, HUME (gegen Wunder)
u. a. nahe, ohne aber zu den eigentlichen Deisten zu gehören. — KANT erklärt:
„Der Deist glaubt an einen Gott, der Theist aber an einen lebendigen
Gott" (Krit. d. rein. Vern., S. ff.; vgl. § 57). Vgl. LOCKE,
The Reasonableness of Christianity, TOLAND, Christianity not mysterious,
1696; TINDAL, Christianity so as the Creation, 1730; HUME, Enquiry,
deutsch in der Drei Dialoge über natürliche Religion, deutsch von
PAULSEN, 3. A. 1905; EL S. REIMARUS, Abhandl. von den vornehmsten Wahr-
heiten d. natürl. Religion, 1754; 6. A. 1791; Wolffenbüttler Fragmente eines
Ungenannten, hrsg. von LESSING; LECHLER, Geschichte des
Deismus, 1841; H. SCHOLZ, Preußische Jahrbücher, H. 2; MÜHLEN-
HARDT, D., Pantheismus u. natürl. Theismus, 1909. — Vgl. Gott, Religion,
Theismus.
Deklaration (declaratio) ist eine Art der Erklärung (s. d.) oder Defini-
tion (s. d.).
Deliberation s. Überlegung.
Demiurg Werkmeister): Weltbildner, Weltbaumeister, Gott
oder eine göttliche Kraft als Gestalter der aus dem Chaos, aus
einer Urmaterie. Als Demiurgen bezeichnet die Gottheit zuerst PLATON;
Gott (s. ist der Erzeuger und Gestalter der xal xov
V, 28 B f.) vermittelst der Weltseele (s. d.). PLOTIN
den „Geist" der aus dem „Einen" emaniert, als D., PORPHYR einen
Teil der Weltseele. Die (s. d.) unterscheiden den
von dem höchsten Gott (s. d.) und betrachten ihn z. T. sogar als etwas Böses.
Auch NUMENIUS unterscheidet den D. als „zweiten Gott" von der höchsten
Gottheit. Von anderen wird der D. mit dem „Logos" (s. d.) identifiziert.
Demonstration (demonstratio): 1. Beweis d.), 2. intuitiver Beweis,
Darlegung aus der Anschauung (KANT, Krit. d. rein. Vern. S. 562 f.). De-
beweisbar, aus oder an der Anschauung darzutun. Nach KANT
sind die Kategorien (s. d.) d. h. es kann und muß der ihnen
entsprechende Gegenstand in der Anschauung gegeben werden; hingegen sind
die „Ideen" der Vernunft Begriffe (Krit. d. Urteilskraft, § 57).
als die aus dem Bewußtsein der eigenen Kleinheit und
fließende gefühlsmäßige Unterordnung unter den göttlichen Willen, ist eine
spezifisch vom Christentum betonte Tugend, besonders auch von den
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Handwörterbuch der Philosophie
- Title
- Handwörterbuch der Philosophie
- Author
- Rudolf Eisler
- Publisher
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Location
- Berlin
- Date
- 1913
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 12.7 x 21.4 cm
- Pages
- 807
- Keywords
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Category
- Geisteswissenschaften