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Handwörterbuch der Philosophie
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Soziologismus — Spezifikation. 635 ist die Tendenz, das Erkennen, die Sittlichkeit, die Religion dgl. rein aus sozialen Faktoren zu auf solche zurück- zuführen. — s. Religion (GUYAU). (eldog): Art d.), Form, Bild. Species intentionales heißen bei den Scholastikern: 1. Dispositionen formaler Art, welche das er- kennende Seelenorgan infolge Einwirkung der Objekte auf dasselbe annimmt („species und vermittelst deren es die welche die Seele „informieren", wahrnimmt, erkennt. Sie gestalten den Sinn oder den Intellekt zu einem aktuell wirksamen („species expressae"), je nachdem es sich um „species sensibiles" oder „sp. intelligibiles" handelt (vgl. THOMAS, Contr. gent. I, 46; II, 59; Sum. theol. I, 85, 2; DÜNS SCOTUS U. a.; SUAREZ, De anima 1, 4; 2, 1). 2. Die Species werden auch von manchen, durch eine Verquickung der Aristotelischen Theorie der Wahrnehmung (s. d.) mit der Demokrits und der Epikureer (ebda), als feinste Bilderchen, Formen betrachtet, welche von den Dingen ausgehen, die Luft passieren und die Seele zur Produktion der Wahr- nehmungen und Begriffe disponieren. So nach HEINRICH VON GENT, SCA- LIGER (Exercitationes, 1612) u. a. Dagegen sind WILHELM VON OCCAM, CAS- MANN, L. DESCARTES, LEIBNIZ, MALEBRANCHE, u. Bei CHR. WOLFF U. a. ist die „species impressa" zu einer durch das Objekt im Organ Bewegung geworden rationalis, § ff.). Vgl. GUTBERLET, Psychol., S. 16 f. Spekulation (speculatio, ftecogla): Betrachtung, Forschung, geistige An- schauung; intuitive, phantasievolle, aber dabei logisch geleitete Erhebung zur Einheit und Totalität der Erkenntnis und des Seins, mittels Ideen, welche über die stets partielle Erfahrung hinausgehen und diese ergänzen (vgl. Metaphysik). Als geistige, übersinnliche Schauung des Göttlichen, Absoluten, Un- bedingten ist von der S. die Rede bei PLATON, ARISTOTELES (Metaphys; VI 1; IX, 8), PLOTIN, den Mystikern (s. d.); N. SCHELLING, BERGSON creatrice, 1910, S. 214 ff.) u. a. — „Spekulativ" („scientiae speculativae") nennen Scholastiker die theoretischen Wissenschaften. Nach KANT hin- gegen ist eine Erkenntnis „spekulativ", wenn sie auf einen Gegenstand geht, zu dem man in keiner Erfahrung gelangen kann (Krit. d. rein. Vern., S. 497). HEGEL versteht unter dem spekulativen das „dialektische" d.), auf die Tota- lität des Wahren und gehende Denken (Enzyklop., § 82; Einleit. zur von G. Lasson, 1905). Nach HERBART ist die Beseitigung der Widersprüche (s. d.) der Erfahrung die Aufgabe der S., welche Begriffe erzeugt, die das Reale darstellen (Allgem. Metaphys. II, § 163). Nach ULRICI ist die S. das produktive, ergänzende Schauen der (Glaube u. Wissen, S. 292; vgl. WUNDT, 1906, S. 15). Spermatisch s. Logos Spezifikation: Besonderung, Einteilung der Gattung in Untergattungen, Arten, Unterarten. Nach KANT gibt es ein apriorisches Prinzip „Urteils- kraft", das „Prinzip der Spezifikation" als „Grundsatz der Varietät des Gleichartigen unter niederen Arten". Keine Art ist als die unterste anzusehen, es muß immer nach weiteren Unterarten gesucht werden (Krit. d. rein. Vern., Methodenlehre; Krit. d. Urteilskraft, Einleit.). VgL FRIES, System d. Logik, 1811, S. 105 ff.; L. W. STERN, Person u. Sache, 1906, I, 389 ff.
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Handwörterbuch der Philosophie
Title
Handwörterbuch der Philosophie
Author
Rudolf Eisler
Publisher
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Location
Berlin
Date
1913
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
Size
12.7 x 21.4 cm
Pages
807
Keywords
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Category
Geisteswissenschaften
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