Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geisteswissenschaften
Handwörterbuch der Philosophie
Page - 641 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 641 - in Handwörterbuch der Philosophie

Image of the Page - 641 -

Image of the Page - 641 - in Handwörterbuch der Philosophie

Text of the Page - 641 -

Sprachphilosophie — Sprung. 641 als Gebärdensprache auf (mit „hinweisenden" und „darstellenden" Gebärden), wobei dann die Lautgebärden sich als die zweckmäßigsten erweisen. Die S. ist ein Produkt des Gesamtgeistes. Die triebmäßig entstehenden Laute assoziieren sich mit bestimmten Vorstellungen, diese Assoziationen befestigen sich breiten sich über größere Kreise der redenden Gemeinschaft aus. Erst der unter dem Einfluße der Apperzeption stehende Bedeutungswandel (s. d.) er- möglicht das abstrakte Denken, während das konkrete Denken mit der S. gleichzeitig besteht (Grundr. d. Psychol.5, 1902, S. 361 ff.; Grdrz. d. physiol. Psychol. III5, 1903, ff.; I2, ff.; Sprachgeschichte und SprachpsychoL, 1901). Die Bedingtheit des Denkens (oder der Vernunft) durch die Sprache betonen HERDER (Vernunft und S., 1799), HAMANN („Vernunft ist Sprache", Schriften IV, 73; VI, 365; VII, 5, 360), SCHLEIERMACHER (Psychol., 1862, S. 133 ff.), L. GEIGER (S. oben), M. MÜLLER (s. oben), LEMOINE, RAVAISSON U. a.; nach COHEN (Logik, 1902, S. 275; Eth., 1904, 8. 184) und LANG gibt es ohne S. kein Wollen. — Nach B. ERD- MANN sind S. und Denken die beiden Seiten desselben (vgl. Archiv f. Philos. II, III, VII; Sigwart-Festschrift, 1900). — Daß das Denken an die S. gebunden ist, F. MAUTHNER, nach welchem alle Erkenntniskritik „Sprachkritik" ist und der metaphorische, bildliche, die Dinge verfälschende, Abstrakta hypostasierende Charakter der S. objektive Erkenntnis verhindert, die nur in anschaulichen Erlebnissen vorliegt (Beitr. zu einer der S. Wörterbuch der Philos., 1911; ähnlich schon HAMANN, NIETZ- SCHE u. a.; vgl. G. Die Bedeutung der S., 1886; S. und Religion, 1889; Metaphys., 1895, S. 26 u. a., der nicht zu skeptischen Ergeb- nissen gelangt; Begriff der „Glottopsychik", des „Glottologischen"). — Die Künstlichkeit jeder S. und die Notwendigkeit einer zweckmäßigen, ein- deutigen Universalsprache betont u. a. OSTWALD (Energet. Grundl. der Kultur- wissensch., 1908, S. 123 ff.; Monistische — Vgl. SCHLEICHER, Über die Bedeutung der S., 1865; Die Darwinsche Theorie und die 1873; BLEEK, Über den Ursprung der S., 1868; LÜTGENAU, Der Ursprung der S., 1901; H. PAUL, Prinzipien der Sprach- 1909; DELBRÜCK, Grundfragen der Sprachforschung, 1901; DITTRICH, Grdz. d. SprachpsychoL I, 1904 f.; H. OERTEL, Lectures on the Study of Language, VAN GINNEKEN, Principes de linguistique psychol., 1908; P. Zeitschr. f. Psychol., 54. Bd., 1909; Die Hauptprobleme der Sprachwissenschaft, 1892; B. CROCE, Ästhetik, 1905, S. 137 ff.; STÖHR, Logik, 1911; KUSSMAUL, Die Störungen der S., 1877; CLARA und W. STERN, Die Kindersprache, 1907—09; E SUTRO, Denken und S., 1904. VgL Parole interieure, Wort, Name, Kinderpsychologie, Satz, Kopula, Prädikat, Kategorie, Logik, Metapher, Religion. im weiteren Sinne umfaßt die Psychologie, logie und Logik der Sprache (s. d.). Vgl. LERSCH, Die S. der Alten, 1838—41; BECKER, Der Organismus der Sprache2, 1841; HERMANN, Philos. 1858; F. SCHLEGEL, Philos. Vorles. d. Philos. der Sprache, 1830, 1870. Sprung heißt logisch eine Lücke im Schließen oder im Beweise. — Nach führt nur ein „Sprung" von einer Phase der 41
back to the  book Handwörterbuch der Philosophie"
Handwörterbuch der Philosophie
Title
Handwörterbuch der Philosophie
Author
Rudolf Eisler
Publisher
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Location
Berlin
Date
1913
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
Size
12.7 x 21.4 cm
Pages
807
Keywords
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Category
Geisteswissenschaften
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Handwörterbuch der Philosophie