Page - 696 - in Handwörterbuch der Philosophie
Image of the Page - 696 -
Text of the Page - 696 -
696 Unbewußte.
bewußt ist, während die psychischen Phänomene immer bewußt sind. Das
Wollen ist unmittelbar unbewußt; die unbewußte Vorstellung ist „ideale
zipation eines zu realisierenden Willenserfolges", „logische Intellektualfunktion".
Die produktive, formende in der Natur wie im Geiste fällt nicht
Bewußtsein, ist erschlossen (Philos. des Unbewußten 51 ff.;
498 ff.; III10, ff.; Die moderne Psychologie, 1901, S. ff.; s.
das). Ähnlich lehren DREWS, V. SCHNEHEN U. a.
Ein unbewußtes „Streben, vorzustellen" nimmt HERBART an (Lehrbuch zur
Psychol., S. 16), unbewußte psychische Dispositionen (s. d.) BENEKE.
TH. LIPPS ist die psychische Tätigkeit, aber nicht der Inhalt derselben un-
bewußt. Unbewußte Erregungen wirken der Psyche (Leitfaden der Psychol.,.
1893, S. ff.; 3. A. 1909). B. ERDMANN unterscheidet „erregtes" und „un-
erregtes" Unbewußtes. Es gibt „unbewußt erregte Gedächtnisresiduen als»
Bedingungen möglichen Bewußtseins" (Leib u. Seele, 1908, S. 84 ff.).
lehren HERBERTZ (Bewußtsein und Unbewußtes, 1908, S. 138 ff),
(Das 1911), (Psychol.8, 1911), JERUSALEM
(Lehrb. d. Psychol.4, 1907) u. a. Latente (in „Bereitschaft" stehende) Vor-
stellungen gibt es nach STEINTHAL, BERGSON et memoire5,
S. 153 ff.), EBBINGHAUS (Grdz. d. Psychol. I, 53 ff.) u. a.
Als. unterschwelliges, niederes Bestandteil
des allgemeinen Bewußtseins, bzw. als aus dem Bewußtsein durch Mechani-
sierung hervorgehend betrachtet das U. FECHNER (Zend-Avesta I, 1851, 2.
1901, 159 ff.; Elemente der Psychophysik II, 1860, 15, 39 ff.); vgl.
(Einleit. in die Metaphysik, 1905, S. 292 f.), PAULSEN, MÖBIUS U. a. Nach
S. FREUD, BREUER U. a. (s. Psychoanalyse) wirkt das un- und unterbewußte-
Psychische (Triebe, Wünsche) auf das Bewußtsein. Vgl. LOEWENFELD, Be-
wußtsein und psychisches Geschehen, 1913.
Unbewußte Schlüsse gibt es nach SCHOPENHAUER, HELMHOLTZ (Vorträge
u. Reden 358 ff.) u. a., unbewußte Urteile nach JERUSALEM (Die
funktion, 1895, S. 220) u. a. (s. Wahrnehmung). Nach manchen gibt es
Reproduktion (s. d.) mit unbewußten Mittelgliedern. — Vgl. FLEMMING, Zur
Klärung des Begriffs der unbewußten 1877; SCHUSTER, Gibt es un-
bewußte u. ererbte Vorstellungen? 1879; AMBROSI, Sulla natura
1893; COLSENET, La vie inconsciente de 1880; Über das
unbewußte Denken, 1904, S. 62 ff.; DRIESCH, Ordnungslehre, 1912; UPHUES,.
Erkenntniskrit. Psychologie, 1910; FREUD, Der Witz u. seine Beziehung zum
Unbewußten, 2. A. 1912; DYROFF, Einleit. in die Psychologie,
A. DREWS, Das Unbewußte in der modernen Zeitschr. für Philos.,
134. Bd., 1909; J. SCHULTZ, Die Maschinentheorie des Lebens, 1909 (U.
jeder Zustand unseres Lebens, bewußt das psychische Geschehen
E. BLEULER, Bewußtsein u. Assoziation, in: Diagnostische
hrsg. von 1906, I; W. HELLPACH, Unbewußtes oder Wechselwirkung,
Zeitschr. f. Psychol. 48. Bd.; M. Journal of abnormal Psychology III,
1908—09. The subconscious, VI. de Psychol., 1910. — VgL
Bewußtsein, Unterbewußt, Fringes, Wille, Übung, Mechanisierung, Reflex, In-
stinkt, Zweck, Panpsychismus, Psychisch, Reflexion, Apperzeption, Trans-
Traum, Automatismus.
Unbewußte, das, nennt E. v. HARTMANN das Absolute, das, was allem
back to the
book Handwörterbuch der Philosophie"
Handwörterbuch der Philosophie
- Title
- Handwörterbuch der Philosophie
- Author
- Rudolf Eisler
- Publisher
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Location
- Berlin
- Date
- 1913
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 12.7 x 21.4 cm
- Pages
- 807
- Keywords
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Category
- Geisteswissenschaften