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Handwörterbuch der Philosophie
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730 Voluntarismus. Werte, 1908). Nach TÖNNIES ist der Kern des Menschen der „Wesenwille" u. Gesellschaft, S. 99 ff.; 2. A. 1912). Nach PAULSEN ist in allem Wille; im Seelischen ist der Wille die „primäre und radikale Seite", der „ursprüngliche und in gewissem Sinne konstante Faktor des Seelenlebens" (System d. Ethik 1900, 208; Einleit. in d. Philos, 21. A. 1909). E. v. HARTMANN schreibt dem „Unbewußten" (s. d.) Vorstellung (Idee) und Wille (das „Alogische") als „Attribute" zu. Durch den (an sich unbe- wußten) Willen wird die Idee realisiert, durch die die Willensentfaltung logisiert und schließlich zum ursprünglichen Zustande unerregter Willenspotenz gebracht SCHELLING). In allem ist der Wille unbewußt wirksam; die Atome sind an sich relativ selbständige Willenseinheiten (Philos. des Un- 1904; System d. Philos., 1907 f.). — Aus relativ selbständigen einheiten besteht die auch nach WUNDT. Die ist eine „Stufen- folge" von „individuellen Willenseinheiten", aus deren Konflikten die Vor- stellung entstehen, durch welche wieder höhere Willenseinheiten vermittelt werden. Die Wirkung jedes Willens für sich ist (als Idee) „reines Wollen" und wird durch die Wechselwirkung der Willenseinheiten zum „wirklichen oder vorstellenden Wollen". Das „Eigensein" der Dinge ist Wille und auch die Seele (s. d.) ist „vorstellender Wille". Der kosmische Mechanismus ist „nur die äußere Hülle, hinter der sich ein geistiges Wirken und Schaffen, ein Streben, Fühlen und Empfinden verbirgt . . .". Gott (s. d.) ist „Weltwille", der Stufen von Willenseinheiten einschließt und an dem die Einzelwillen „teil- nehmen" (System d. Philos.3, 1907). Die voluntaristische Psychologie geht nicht vom reinen Willen aus, betrachtet den Willen (s. d.) als primär und spezifisch, nicht aber als elementar. Sie behauptet nur die typische Bedeutung der Vorgänge und daß das Wollen „samt den mit ihm eng verbundenen und Affekten einen ebenso unveräußerlichen Bestandteil der psycho- logischen Erfahrung ausmache wie die Empfindungen und Vorstellungen und daß nach Analogie des Willensvorganges alle anderen psychischen Prozesse seien; als ein fortwährend wechselndes Geschehen in der Zeit, nicht als eine Summe beharrender Elemente" (Grundr. d. Psychol.6, 1902, S. 17 ff.; Logik 2, ff., 152, 164 ff.; 3. 1906 f.). Der Wille ist nicht in- telligenzlos, sondern die Intelligenz selbst (Logik 555), er steckt in allem Denken (s. d.; vgl. Apperzeption). Vgl. SKRIBANOWITZ, Wundts Vol., 1906. Den metaphysischen V. vertreten ferner A. KÜHTMANN des Ter- 1912), R. FRITZSCHE (Vorschule d. Philos., 1906, S. 126), HUGHES, WENZIG (Die Weltansch. der Gegenwart, 1907), JOEL (Seele und 1912, der Wille ist „Schöpferkraft", „Variationskraft", das „Aktive und Fortschreitende"; vgl. Der freie Wille, 1908, S. 446 ff.), u. Metaphysik, 1908, S. 105 ff.), FOUILLEE (Der Evolutionismus der Ideen, 1908; Psychol. des 1893; vgl. Idee), BERGSON (Einf. Metaphysik, 1910; creatrice6, 1910), SABATIER (Philos. de l'effort2, 1908), MARTINEAU, J. WARD, L. F. WARD, LIPPS U. a. Den psychologischen V. vertreten J. H. FICHTE, FORTLAGE (S. Trieb), RÜMELIN, TÖNNIES, PAULSEN, HÖFFDING S. 130 Der mensch- liche Gedanke, 1911), LIPPS (Leitfaden der Psychol.2, S. 26 ff., 3. A. 1909), PFÄNDER (S. Wille), LOSSKIJ (Zeitschr. f. Psychol., 30. Bd., 1902; Grund- lehren der 1904), GOLDSCHEID, JERUSALEM, J. SCHULTZ, H. MAIER
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Handwörterbuch der Philosophie
Title
Handwörterbuch der Philosophie
Author
Rudolf Eisler
Publisher
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Location
Berlin
Date
1913
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
Size
12.7 x 21.4 cm
Pages
807
Keywords
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Category
Geisteswissenschaften
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