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Handwörterbuch der Philosophie
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Wahnsinn — Grundr. d. Psychol.6, 1902, S. 224; Grdz. d. physiol. Psychol. III5, 256, 313 ff.). Wahnsinn ist eine Geisteskrankheit, bei welcher d. h. Vorstellungen, Annahmen, die den Objekten und dem eigenen Ich widersprechen, ohne daß dies vom Kranken bemerkt wird, samt den sprechenden emotionellen und volitionellen Folgen herrschend werden folgungs-, Größen-, religiöser u. a. Wahn). Vgl. KRAEPLIN, Psychiatrie 1909; STÖRING, PsychopathoL, 1900, S. 297, 329. VgL Psychosen, Genie. Wahrhaftigkeit (veracitas) ist Lauterkeit des Denkwillens, Wille Wahrheit, Scheu vor Abweichung von der Wahrheit, vor Lügen. Als Pflicht betonen die W. AUGUSTINUS, KANT (Metaphys. der Sitten II, Tugend- lehre), FICHTE, FEUCHTERSLEBEN, COHEN (Ethik, 1904, S. 471 ff.), 1904, S. 108 u. ff.), SIDGWICK (Methoden der Ethik, III, K. 7), KOPPELMANN (Kritik des sittlichen Bewußtseins, 1904) u. a.; JERUSALEM, Gedanken und Denker, 1905; Die Aufgaben des Lehrers, CLIFFORD, W. (The Ethics of Belief), 1909. — Betreffs der Gottes" (DESCARTES) S. Wahrheit. Wahrheit veritas) nennt man zunächst sowohl den abstrakten Charakter des „Wahrseins" („die" W.) als auch ein wahres Urteil selbst („eine" W.), zuweilen auch den wahren Sachverhalt, die Wirklichkeit (s. d.), von sie aber zu unterscheiden ist. Der Frage: welche Urteile sind wahr? geht voran das Problem: Was ist Wahrheit überhaupt, was bedeutet W., welches der allgemeine, abstrakte Begriff der Wahrheit? Der Begriff der W. deren Wesen, und dieses ist vom einzelnen Kennzeichen (Kriterium) der (wahrer Urteile) wohl zu unterscheiden. Ferner W. nicht mit bloßer tigkeit" (s. d.) zu verwechseln; Schlüsse, die richtig, d. h. den logischen setzen gemäß sind, können material doch falsch sein. Doch wird diese Rich- tigkeit oft als (formal-logische) „Wahrheit" im von der materialen Wahrheit Formale W. ist der Gedanken miteinander und mit den logischen Denkgesetzen (s. d.), spruchslosigkeit derselben. „Formal" in gewissem Sinne, aber zugleich material ist die und „transzendentale" W.; erstere ist die keit der formal-logischen Denkgesetze (s. d.) selbst für das Denken überhaupt und für alles, was Denkobjekt werden kann, letztere die apriorische derjenigen Voraussetzungen (Grundlegungen, Grundsetzungen, Grundpostu- ohne welche einheitlicher Erfahrungs- und Erkenntniszusammenhang all- gemeingültig-objektiver Art nicht möglich ist (s. A priori, Axiom, Kategorien). „Wahrheit" der apriorischen Grundsätze (der Kausalität, der Substanz, Zahl u. a.) bedeutet, daß sie der objektiven Realität (s. d.) deshalb „ent- sprechen", weil sie selbst diese (mit) konstituieren, so daß eigentlich Realität selbst es ist, welche ihnen entspricht, „konform" ist. Die apriorischen Voraussetzungen gelten für „Erfahrung überhaupt", sie legitimieren als „wahr", insofern aller empirische Fortschritt auf ihnen fußt, also ihren theoretischen Wert, ihre theoretische Leistung (s. Wille). — Die rische W. ist die W. der Urteile, deren Inhalt Relationen möglicher fahrungsobjekte eindeutig zugeordnet ist, so daß diese Urteile einen bestimmen, wie er auf Grund gedanklich-methodischer
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Handwörterbuch der Philosophie
Title
Handwörterbuch der Philosophie
Author
Rudolf Eisler
Publisher
ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
Location
Berlin
Date
1913
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
Size
12.7 x 21.4 cm
Pages
807
Keywords
Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
Category
Geisteswissenschaften
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