Page - 747 - in Handwörterbuch der Philosophie
Image of the Page - 747 -
Text of the Page - 747 -
Wärmeempfindung — Webersches Gesetz. 747
1883; E. v. HARTMANN, Vierteljahrsschr. f. wissensch. Philos, 28. Bd., 1904;
MARBE, Naturphilos. zur Wahrscheinlichkeitslehre, 1899; C. CZUBER,
Die Entwicklung der Wahrscheinlichkeitslehre, 1899; STUMPF, Über den Be-
griff der mathemat. 1892; v. Die Prinzipien der Wahrscheinlich-
keitsrechnung, 1886; POINCARE, Calcul des 1896; J. The
Logic of Chance, 1866; PEARSON, Grammar of Science, 113 ff.; K. GRELLING,
Die philos. Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung, 1910; WUNDT, Logik
1906; KREIBIG, Die intellektuellen Funktionen, 1909; H. Das
Problem der Willensfreiheit, 1907, S. f.; STERZINGER, Zur Logik u.
Naturphilos. der Wahrscheinlichkeitslehre, 1911; URBAN, Vierteljahrsschr. f.
wissensch. Philos., Bd. 35; F. KUNTZE, Kant-Studien XXIII, 1913; DRIESCH,
Ordnungslehre, 1912, S. 168 ff.; E. J. HAMILTON, Erkennen und Schließen,
1912. — VgL Probabilismus, Induktion, Skeptizismus, Geschichte, Entropie.
s. Temperatursinn.
Gesetz (Weber-Fechnersches, psychophysisches
Gesetz). Nachdem D. (De mensura sortis, 1738), LAPLACE,
BENTHAM U. a. auf das Zurückbleiben der hinter dem Ver-
mögenszuwachs hingewiesen, L. EULER, LAMBERT, HUME, DELEZENNE U. a.
das Verhältnis des Empfindungsunterschiedes zum Reizunterschied erörtert
hatten, fand E. H. WEBER (Annotationes anatomicae et physiologicae, 1834;
ferner: Wagners Handwörterbuch d. Physiol., 1846, III 2, 559 ff.), daß die
relative Unterschiedsschwelle (s. d.), die Größe des eben merklichen Unter-
schiedes von Reizstärken gleich bleibt, d. h. daß der Zuwachs zu einem Reiz in
einem bestimmten, konstantem Verhältnis zu diesem stehen muß, damit ein
eben merklicher Empfindungsunterschied stattfindet. Hat z. B. ein Lichtreiz
die Intensität 1, so wird er als stärker erst dann empfunden, wenn der Reiz
um gewachsen ist; ist er 2, erst wenn er um gewachsen ist, u. s. f.,
Je stärker der Reiz, desto größer muß der Zuwachs sein, damit die Steigerung
des Reizes bemerkt werden kann. — FECHNER geht weiter. Nach ihm ent-
sprechen gleichen relativen Reizunterschieden stets gleich
unterschiede. Der ebenmerkliche Empfindungsunterschied dient als psychische
Maßeinheit. Die Empfindungen gelten als Summen aus den
gleichartigen ebenmerklichen Empfindungsunterschieden und so läßt sich der
Reihe der Reizintensitäten eines bestimmten Empfindungsgebietes eine Reihe
der Empfindungsintensitäten zuordnen. Die Differenz zweier
intensitäten ist hiernach eine Funktion der Quotienten der zwei entsprechenden
Reize und (GUTBERLET, Psychophysik, 1905, S. 158 ff.; HAGE-
YROFF, 1911, S. 216 ff.). Während die Reize in geome-
trischem Verhältnisse zunehmen, wachsen die zugehörigen Empfindungsintensi-
täten nur im arithmetischen Verhältnisse oder proportional den Logarithmen
der Reizintensitäten (E = K log R), wobei als Einheit der „Schwellenwert"
(s. Schwelle) des Reizes gilt (FECHNER, Elemente der Psychophysik II, 13 ff.).
— Nach dem Merkeischen Gesetz entsprechen, bei der Wahl großer Inter-
valle, gleichen absoluten Unterschieden von Reizen annähernd gleich merkliche
vgl. J. MERKEL, Philos. Studien, V, X).
Gegen die Gültigkeit des Gesetzes sind öfters (BREN-
TANO, HERING, KÜLPE, MEINONG U. a.) Einwände erhoben worden (nament-
lich gegen FECHNER, gegen die Auffassung der Gleichheit der eben merklichen
back to the
book Handwörterbuch der Philosophie"
Handwörterbuch der Philosophie
- Title
- Handwörterbuch der Philosophie
- Author
- Rudolf Eisler
- Publisher
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Location
- Berlin
- Date
- 1913
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 12.7 x 21.4 cm
- Pages
- 807
- Keywords
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Category
- Geisteswissenschaften