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798 Zweck.
1893, S. 101), FECHNER (Zend-Avesta 1851, 2. A. 1901, I, ff.; Die Tages-
ansicht, 1879, 2. A. 1904, S. 110 ff.; ähnlich PAULSEN, Einleit. in die Philos.,
21. A. 1909: der Naturlauf ist die „Darstellung des innern, teleologischen Zu-
sammenhanges aller Momente der göttlichen Wesensentwicklung für
unsere sinnliche Erkenntnis"), G. SPICKER (Versuch eines neuen Gottes-
begriffs, 1901, S. 80 ff.), A. DORNER (Gr. der 1903, S. 38 f.,
243; Enzyklop. d. Philos., 1910: der Z. als „ideale Kategorie") u. a.
Nach TRENDELENBURG ist der Zweck das die Prinzip.
Das Ganze ist als Idee vor den Teilen und so bestimmt die Zukunft das
Gegenwärtige. Die Kraft steht im Dienste des Zweckes und dieser verwirk-
licht sich (besonders im Organischen) von innen aus, er gibt den Ursachen
ihre Richtung, bedingt alle Gesetzlichkeit (Logische Untersuchungen 1 ff.;
3. A. 1870). Ähnlich lehrt A. LASSON (De finalibus, Der Leib,
1898; Über Zwecke im Universum, 1876). Nach K. E. VON BAER gibt es in
der Natur „Zielstrebigkeit" als „Vorgang, dessen Resultat vorher bestimmt
ist", indem jeder Zustand in einem Künftigen sein Ziel ein Zweckbewußt-
sein gibt es nur in vernünftigen Wesen (Reden II, 1864 ff., 2. A. 82 ff.;
vgl. R. STÖLZLE, K. E. von Baer und seine Weltanschauung, 1897; ähnlich
E. DENNERT, der ebenfalls eine „kosmische Intelligenz" annimmt; Die
ansch. des modernen Naturforschers, 1906; Ist Gott tot? 1908; Vom Sterbe-
lager des Darwinismus, 1904, u. a.; ferner K. C. SCHNEIDER U. a.). Eine
Kategorie ist der Zweck auch nach E. VON HARTMANN. Der Z. ist das „ideelle
in allem herrscht die Finalität des „Unbewußten" (s.
und diese bestimmt das Gesetz der Kausalität selbst als notwendige
Determination. Kausalität und Finalität sind nur zwei Aspekte einer Sache
(„Kosmologischer Monismus"). Der Weltzweck ist die Rückkehr des Willens in
die bloße Potenz (s. Pessimismus, vgl. Philos. des
Kategorienlehre, 1896, S. 472 ff.; ähnlich A. DREWS U. a.). Kategorie
(Unterklasse der Kategorie der „Individualität") ist die Finalität auch nach
H. DRIESCH. Was wirkt, ist nicht das Ziel selbst, sondern das Haben des
Zieles in der Antizipation. Es gibt in den Organismen Prozesse von „statisch-
Typus, welche auf Grundlage einer Basis zweck-
mäßig verlaufen; diese Basis (Organisation) selbst aber ist durch die „Ente-
lechie" (s. d.) geschaffen worden („Dynamische Teleologie"; Unterscheidung
von und „neubildend - zweckmäßig"). Das
die Einheit des werdenden, sich entwickelnden. Dinges bedingt dessen Ent-
wicklung; in den Keimen der steckt eine „prospektive Potenz"
(Philosophie des Organischen, 1909; Ordnungslehre, 1912; Die organischen
Regulationen, Der Vitalismus, 1905, u. a.; s. Leben, Organismus,
Ein Denk- und Seinsprinzip ist die nach J. REINKE, nach welchem
die Kausalität zielstrebig ist (Einleit. in die theoretische Biologie, 1901, S. ff.;
Die als 1908; Vorträge, 1908; s.
lehren UDE, J. VON HANSTEIN (Über den Zweckbegriff in der organischen
Natur, 1880), A. MÜHRY (Naturphilos.6, 1882), E. NEUMANN (Der Urgrund des
Daseins, 1897), J. (Outlines of 1884), F. ERHARDT
(Mechanismus u. Teleologie, 1890), LIEBMANN (Zur Analysis der
1880, S. 389 ff., 4. A. 1911; Gedanken u. Tatsachen, 1882 ff., 2. A. 1909; II, 140
230 a. Teleologen sind ferner RENOUVIER, PAUL JANET
(Les causes finales, 1877), LACHELIER, nach welchem die Idee des Ganzen das»
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Handwörterbuch der Philosophie
- Title
- Handwörterbuch der Philosophie
- Author
- Rudolf Eisler
- Publisher
- ERNST SIEGFRIED MITTLER UND SOHN
- Location
- Berlin
- Date
- 1913
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- Size
- 12.7 x 21.4 cm
- Pages
- 807
- Keywords
- Philosophie, Geisteswissenschaften, Objektivismus
- Category
- Geisteswissenschaften