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Heraldischer Atlas - Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
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Heinrich VII. Tudor, führte als Badge Sonnen- strahlen aus einer Wolke hervorbrechend, die übrigens schon Eduard III. als Badge benützt hatte, und ein gekröntes, goldenes Fallgatter (Portkullis), das auch von Heinrich VIII. gebraucht wurde. Fig. 84. Der Herzog von Clarence führte als Badge einen schwarzen Stier, der von Gloucester einen weissen Eber, der von Norfolk einen weissen und der von Suffolk einen doppelgeschwänzten, goldenen Löwen. Der Earl von Northumberland benutzte einen silbernen Mond, der von Douglas ein rotes Herz, der von Pembroke ein goldenes Lastpferd mit Kummet und Strängen. Lord Hastings führte als Badge einen ab- gerissenen, schwarzen Stierkopf mit goldener Hals- krone, Lord Stanley ein ausgerissenes, goldenes Greifen- bein , Lord Howard einen weissen Löwen, dessen Schulter mit einem blauen Halbmonde belegt ist. Sir Richard Dunstable nahm als Badge einen weissen Hahn, Sir John Savage einen ab- gerissenen , silbernen Ein- hornkopf, Sir Simon Montford eine goldene Lilie, SirWilliam . o rr "T^ Gresham einen grünen Gras-Fig. 84. Zwei Badges & Heinrichs vi'. hopper (Heuschrecke) u. s. w. Die persönlichen Bad- ges der Mitglieder des königlichen Hauses erhielten sich bis zur Regierungszeit der Königin Anna (1702 —1714) im Gebrauche, von da an erschienen die königlichen Badges stationär; die Rose von England, die Distel von Schottland und das Kleeblatt von Irland zieren heute noch das Wappen von Grossbritannien. In Fig. 85. Siegel Jakobs II. von England. neuerer Zeit wurde noch ein neues Badge, eine Lotos- blume für Indien in Gebrauch gesetzt. Die Straussenfeder war ein besonders beliebtes Badge im königlichen Hause. Der König führte eine weisse Feder mit goldenem Kiele, der Kronprinz eine ganz weisse oder silberne, der Herzog von Lancaster eine goldene mit Hermelinkiel, der Herzog von Somer- set eine weisse Feder mit komponiertem, d. h. mit weiss-blau gestücktem Kiele, u. s. w. Die Straussen- federn wurden gewöhnlich zu Seiten des Wappens angebracht, siehe das Siegel des Königs Jakob II. von England aus dem Jahre 1688 (Fig. 85). Die Legende lautet: SIGILL • JACOBI • II • DEI • GRAT • ANG 'SCO • FRA- ET • HIB - RERIS • DE • DVCATV SVO LANCAST- Am Schlüsse der Aera Plantagenets bildete sich die Straussenfeder zum stabilen Badge des jeweiligen Kron- prinzen, des Prinzen von Wales heraus. Siehe näheres darüber bei Tafel XVII. Eine ganz eigenartige Form von Badges besitzt die englische Heraldik in den Knoten (Knots), die aus verschlungenen Stricken oder Bändern gebildet werden und die ganz bestimmte Namen tragen, z. B. Stafford Fig. 86. Fig. 87. Fig. 88. Fig. 89. Stallbrd Knot. Wake u. Ormond Bourchier Knot. Heneage Knot. Knot. Knot (Fig. 86), Badge des Herzogs von Buckingham; Wake and Ormond Knot (Fig. 87), Bourchier Knot (Fig. 88), Heneage Knot (Fig. 89) u. s. w. Diese Knoten können aber wieder mit anderen Badges ver- bunden werden; so führte z. B. Edward Lord Hastings die Sichel der Hungerford und die Garbe der Pelham durch eine Knotenschleife verbunden u. s. w. Das Badge von Ulster, eine abgeschnittene, rote Hand, siehe Tafel XVII, Fig. 35, das in vielen engli- schen Geschlechtswappen zu sehen ist, gehört eigent- lich zu den Würde- oder Standeszeichen, denn es ist das Zeichen der Baronetswürde. Die englische Baronets- würde, in der Rangliste zwischen den jüngeren Söhnen der Barone und den Rittern der Ordensgrosskreuze und der Knights (Ritter) placiert, wurde vom König Jakob I. dd. 22. Mai 1611 gestiftet zur Ermutigung der Besiedelung der irischen Provinz Ulster. Das Würdezeichen wurde 1612 verliehen. Das Badge von Ulster kann in einen Kanton, oder als Schildchen auf die Herz- oder auch Ortstelle, auch in das rechte Obereck gesetzt werden, nie aber auf die Schnittlinie zweier zusammengestossener oder gevierter Wappenfelder, wenn der Betreffende nicht zwei Geschlechtsnamen führt und zwei Wappen besitzt. (Die irische Baronetswürde wurde 1619 ein- geführt, die von Schottland und Nova Scotia aber erst von Karl I. 1625 und zwar als Auszeichnung für die Ansiedlung in Neu-Schottland. Jeder Baronet erhielt Fig. 90. Wappen- Fig. 91. Wappenschild des Hans Wolf schild des Hans Wolt v. Bibelspurg und seiner 1507 zu Augsburg v. Bibelspurg. angetrauten Frau, Catharina Waraus. 18 •Meilen Landes an der Seeküste oder am Ufer eines schiffbaren Flusses, und zwar 3 Meilen am Ufer und 6 Meilen Innenland. Seit 1707 erfolgten keine neuen Ernennungen mehr.) Bisher handelte es sich bei der Beschreibung der einzelnen Wappenteile immer nur um ein Wappen allein, treten aber zwei oder mehrere Wappen zu einer Gruppe zusammen, so erfolgt dies unter Beobachtung gewisser heraldischer Regeln, die hier kurz erläutert werden mögen. Zwei oder mehrere Wappen können entweder durch blosses Nebeneinanderstellen oder durch Ver- einigung zu einem Wappenschilde, worin die einzel- nen Wappenschilde als Felder erscheinen, verbunden werden. Heirats- oder Alliancewappen werden in der neueren Zeit nicht mehr wie früher zu einem Schilde vereint, sondern nebeneinander gestellt und zwar das Wappen
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Heraldischer Atlas Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Title
Heraldischer Atlas
Subtitle
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Author
H. G. Ströhl
Publisher
Julius Hoffmann
Location
Stuttgart
Date
1899
Language
German
License
PD
Size
22.6 x 33.6 cm
Pages
284
Keywords
Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
Category
Lexika
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