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Tafel XXXV.
Albrecht Dürer und seine Schule.
Fig. I. Wappen des Nürnberger Ratsherrn Mi-
chael Behahn, von A. Dürer um 1509. (H 27 cm.)
Die Behaims von Schwarzbach (bayrisches Ge-
schlecht) führten in von Silber und Rot gespaltenem
Schilde einen schwarzen Schräglinksfluss, als Kleinod einen
auf dem Helm wulst stehenden flugbereiten, silbernen Adler
oder Sperber mit goldener Halskrone. Decke rot-silbern.
Fig. 2. Wappen Johann Tschcrtte's (kaiserl. Bau-
und Brückenmeister in Wien), von A. Dürer, 1521.
(H. 18 • 5 cm.)
Ein ins Horn blasender Waldgott (Teufel oder Wald-
gott, böhmisch = Cert oder Czcrt) mit zwei Jagdhunden
an der Leine. Im rechten Obereck ein abnehmender
Mond. Der Stechhelm trägt als Kleinod den wachsenden
Waldgott mit Horn und Leine, zwischen zwei Büffelhörner.
Fig. 3. Wappen der Krcss von Kressenstein.
(Die Familie stammt aus Kressenstein zwischen Eger
und Asch.) Dürer's Schule. (H. 32 • 5 cm.)
In Rot ein goldenes, begrifftes, schrägrechts ge-
stelltes Schwert. Der gekrönte Spangenhelm mit rot-
silberner Decke trägt als Kleinod einen rot bekleideten,
mit zwei silbernen Knöpfen am Halse geschlossenen,
bärtigen Mannesrumpf, mit schwarzer, hermelingestulpter
Mütze. Der Mann hält mit zwei aus dem Unterkiefer
wachsenden Hauern das querliegende Schwert des
Schildes fest. Sowohl hinter die Blätter der Helm-
krone als auch in den Stülp der Mütze erscheinen fünf
abwechselnd grosse und kleine Pfauenfedern gesteckt,
welche die Kress von Karl V. dd. Augsburg, 15. Juli
1530 als »Wappenbesserung« erhalten hatten.
Fig. 4. Wappen des Johann Segker. (Begütert
zu Messenbach bei Lambrechten in Oberösterreich.)
Dürer's Schule. (H. 36 • 8 cm.)
In Blau ein goldenes, unbemastetes Schiff. Der
gekrönte Spangenhelm mit blau-goldener Decke trägt als Kleinod ein silbernes nach rückwärts vom Winde
aufgetriebenes Segel an blauem Mäste. Ueber dem
Mastkorbe flattert ein silberner mit rotem Andreaskreuz
überzogener Wimpel.
Fig. 5. Alliance-Wappen der Scheurl und Geuder.
(Christoph Seh. heiratete 1560 Sabine G.) Dürers Schule.
(H. 15 cm.) Es existieren mehrere Varianten von 1513
bis 1535. Im Vierpass das Alliancewappen, in den
Winkeln Schilde der Ahnenwappen. (Hier 3 nicht aus-
gefüllt.)
Scheurl: In Rot ein silberner Panter. Kleinod:
Selbe Figur wachsend. (S. Taf. XXXV Fig. V.)
Geuder: In Blau ein silberner, mit silbernen, sechs-
strahligen Sternen besteckter, fascettierter, dreieckiger
Stein.
Fig. 6. Wappen des Erzherzogs Karl von Oester-
reich (des nachmaligen Kaisers Karl V.). Dürer's Schule.
(H. 24 cm.)
Der mehrfeldige Wappenschild, umzogen von der
Collane des Ordens vom goldenen Vliesse, trägt den
alten Erzherzogshut.
Die hier angewandte Schildteilung ist ganz eigen-
artig durchgeführt. Auf der sogenannten Ehren.stelle
des Schildes liegt ein von Oesterreich, Burgund, Tyrol
und Flandern geviertes Schildchen. Der Rückenschild
ist gespalten und zweimal geteilt mit eingepfropfter
Spitze. Feld I enthält das alt - ungarische Wappen;
II Böhmen; III geviert von Castilien, Leon, Steyermark
und Kärnten; IV geviert von Aragonien mit einge-
pfropftem Granada, Sizilien, Krain undGörz; V Burgau
und Schwaben, in der geschweiften Spitze Pfirt; VI
Ober-Elsass und Kyburg, in der geschweiften Spitze
Cilli. Die eingepfropfte Spitze ist zweimal gespalten
und zeigt die Wappen von Ober- und Nieder- (Alt-)
Oesterreich und der windischen Mark.
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Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Title
- Heraldischer Atlas
- Subtitle
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Author
- H. G. Ströhl
- Publisher
- Julius Hoffmann
- Location
- Stuttgart
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 22.6 x 33.6 cm
- Pages
- 284
- Keywords
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Category
- Lexika