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Heraldischer Atlas - Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
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Tafel I. Kirchliche Heraldik. Fig. 22*). ochinteressant und in ih- rem Wesen ganz eigen- artig durchgebildet er- scheint die Heraldik der katholischen Kirche, deren Rang und W'ürde- zeiclien auf vorliegender Tafel zur Darstellung ge- langen. Das specifisch kirchlich - heraldische Motiv ist der Hut mit seinen abhängenden Fiocci (Quasten), deren Farbe und Zahl den Ol^furtinjit\>nfmnbo'Ufffxwtirbob(( Würau;. vfi «n*ct> lupf» )Ot>iun(ni «tu Ijntwurw (\> 0U11. Rang der Würdeträger der römisch-katholischen Kirche zum Ausdrucke bringen. Hier sei aber gleich bemerkt, dass bis in das XVII. Jahrhundert bei Erzbischöfen und Bischöfen die Zahl (6) der Fiocci die gleiche war. Fig. i. Wappen Sr. Heiligkeit Fapst Leo's XIII. Joachim Pecci. geb. am 2. März 1810 zu Carpineto in der Diöcese Anagni; erwählt 20. Februar, gekrönt am 3. März 1878. Ueber dem Schilde schwebt die Tiara, hinter dem Schilde kreuzen sich der goldene und sil- berne Binde- und Löse-Schlüssel. (Diese beiden Schlüssel sind häufig durch eine goldene Schnur verbunden.) Als Devise Leo's XIII. wird gebraucht: »LUMEN IN COELO«. Fig. 2. Wappen des Cardinal-Cammerlengo der römischen Kirche während der Sedisvacanz. (Vom Tode eines Papstes bis zur Thron- besteigung des Nachfolgers.) Das S. Conopoeum (Schirm) mit den gekreuzten Schlüsseln erscheint dem betreifenden Kardinals- wappen beigegeben. In Ulrich Reichenthal's »Concilium von Constanz« (Augsburg, 1483) findet sich eine Abbildung des päpstlichen Schirmes (Fig. 23) und heisst es dortselbst: »Nun ist cze wissen das man einem bapst so er über- land reiten will ein sölichenHut vorfürt, vn fürt in ein starker gewappeter man auflf einem weissen ross verdeckt mit einem rotten tuch gesprengt mit gold. vnd der ist rot vnd gel « Fig. 3. Cardinäle. Roter Hut mit 15 Fiocci auf jeder Seite. Der rote Hut wurde vom Papste Inno- cenz IV. 1245 den Cardinälen verliehen. Ist der Cardinal zugleich Erzbischof, so führt er hinter dem Schilde ein doppelarmiges Kreuz; als Bischof ein einfaches Kreuz. Im Schilde erscheint hier das Wappen des Cardi- nais Herbert Vaughan, Metropolit und Erzbischof von Westminster: Er führt das Doppelkreuz und die Devise: »Amare et Servire«. Fig. 4. Patriarchen. Grüner Hut mit je 1 5 grünen Fiocci, Schnüre und Fiocci mit Gold durchwirkt. (Edict der S. Congr. Ceremo. vom 3. November 1826.) Hinter dem Schilde ist ein Doppelkreuz angebracht. Nach einer Zeichnung von Anton Wocnsam (Anton von Worms), c. 1530. (Peter gucntell's Officin, Köln). Wappen des Cardinais Bernhard von Cless, Bischofs von Trient. (1514 bis 1539)- Schild geviert ; 1 und 4: in Silber ein schwarzer Adler (meist geflammt) mit goldenen Kleeblattspangen (Wappen des Bistums). 2 und 3: von Silber und Rot gespalten, vorne und rückwärts ein Löwe in wechselnder Tinktur (Wappen der Cless). Fig. 23. Im Schilde erscheint das Wappen des Patriarchen von Jerusalem, Luigi Piavi. Das Schildeshaupt zeigt das Wappen des Franziskaner-Ordens, da der jetzige Patriarch aus diesem Orden hervorgegangen ist. Der Patriarch von Jerusalem führt ausserdem als Grossmeister des Ordens vom hl. Grabe zu Jerusalem den Schild auf ein rotes Jerusalemkreuz gelegt. (Siehe Taf. VII. 32.) Fig. 5. Patriarch und Erzbischof zu Lissabon. Die Patriarchen von Lissabon führen als besondere Auszeichnung (verliehen vom Papste Clemens XII. 1730 bis 1740) die päpstliche Tiara über dem Schilde, hin- ter dem sich ein Palmen- und ein Lorberzweig kreuzen. Im Schilde erscheint das Wappen des Cardinais Giu- seppe Sebastiano Neto, seit 24. März 1884 Patriarch von Lissabon. Die Devise des Patriarchen lautet: »SOLI DEO OMNIS HONOR ET GLORIA«. Fig. 6. Erzbischofe. Grüner Hut mit 10 grünen Fiocci. Hinter dem Schilde ein doppelarmiges Kreuz und ein schräg gelegter Hirtenstab (Pedum, Pastorale). Rechts auf dem Schilde erscheint eine Bischofsmütze (Mitra) gestellt. Der Schild zeigt das Wappen des Erz- bistums Köln. Fig 7. Fürsterzbischöfe. Die Fürsterzbischöfe und Fürstbischöfe, die derzeit nur noch in Oesterreich vor- kommen , stehen in kirchlichem Range nicht höher wie die Erzbischöfe, resp. Bischöfe. Der Fürstenstand ist eine rein zveltliche Würde, die im Wappen durch den Fürstenhut und Mantel zum Ausdrucke gelangt. Der Schild zeigt das Wappen des Erzbistums Wien. Fig. 8. Armenische Erzbischöfe. Grüner Hut mit je 10 grünen Fiocci; Doppelkreuz, lateinischer und griechischer Hirtenstab hinter dem Schilde, die Mitra in der Mitte oben auf dem Schildrande stehend. Die Bischöfe führen statt dem Doppelkreuze das einfache Kreuz. Im Schilde erscheint das Wappen des Titular-Erz- bischofes von Salamina, Arsenius A'idynian, General- abtes der armenischen Mechitharisten: Durch Deichselschnitt geteilt; oben das Wappen der Mechitharisten: in Gold ein blaues, dem Kleeblatt- kreuze ähnliches Kreuz, in dessen Enden vier armenische Buchstaben angebracht sind. In den Kreuzwinkeln er- scheinen Embleme, nämlich: die Glocke des Gehorsams, die Flamme der Reinheit, der Stab der Armut und das Evangelium, in Bezug auf das apostolische Amt der Mission unter der armenischen Nation. Fig. 9. Griechische Erzbischöfe (uniert). Grüner Hut mit je 10 grünen Fiocci, Doppelkreuz und schräg gelegter Bischofsstab. Rechts oben, auf dem Schild- rande stehend, die griechische Mitra. Die Bischöfe führen ein einfaches Kreuz. Im Schilde erscheint das Wappen des Erzbistums Lemberg', der hl. Georg, den Drachen tötend. Der derzeitige Erzbischof und Metropolit, Dr. Sylvester Sembratowicz, ist Cardinal und führt als solcher den roten Cardinalshut. Die Führung eines Fürstenhutes samt Mantel, wie sie hie und da zu bemerken ist, stammt aus der Zeit, als Polen noch ein souveränes König- reich war, ist aber derzeit nicht berechtigt, weil der Erzbischof von Lemberg den Fürstentitel nicht mehr besitzt. Fig. 10. Bischöfe. Grüner Hut mit je 6 grünen Fiocci. Einfaches Kreuz und schrägliegendes Pedum hinter dem Schilde, oben rechts auf dem Schildrand die Mitra stehend. Im Schilde erscheint das Wappen des Bistums Mainz. (Fürstbischöfe führen Fürstenhut und Mantel, wie bei Fig. 7.)
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Heraldischer Atlas Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Title
Heraldischer Atlas
Subtitle
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
Author
H. G. Ströhl
Publisher
Julius Hoffmann
Location
Stuttgart
Date
1899
Language
German
License
PD
Size
22.6 x 33.6 cm
Pages
284
Keywords
Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
Category
Lexika
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