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Tafel LI.
P R O B E N
Italienischer Heraldik aus dem XV. Jahrhundert,
nebst einem portugiesischen Wappen aus dem XVI. Jahrhundert.
Fig. i. Wappen der Capodilista in Padua, aus
einem Familienbuche der Transelgardi-Forzate-Capodi-
lista aus dem Jahre 1435 in der Stadtbibliothek zu
Padua. (S. Jahrbuch »Adler« 1881.) H. = 22 cm.
Unter einem gelben Schildeshaupt mit dem schwarzen
Reichsadler in Gelb ein gekrönter, rot bewehrter,
blauer Löwe mit beringtem, gelbem Halsbande, von
dem eine weisse Pelzschabrake mit grüner, mit gelben
Knöpfen besetzter Borde über den Rücken herabfällt.
Der gekrönte Stechhelm trägt als Kleinod einen
wachsenden, gekrönten, rotbewehrten, blauen Löwen
mit weissem Rückenkamme, der mit gelben Pfauen- Fig.3. Wappen des Andreas de Aura de Pino, Bürgers
von Casale und Sekretärs der Markgräfin Maria von
Montferrat nach einem Wappenbriefe Königs Maximilian I.
ddo. Worms, 20. Mai 1495. (Reichsregistraturbuch.) Der
Rossstirnschild (H. = 31 cm) ist von Rot und Weiss geviert
mit darüber emporwachsendem, entwurzeltem Lorbeer-
baume, gegen den vom grünen Boden aus zwei Löwen in
wechselnder Tinktur anspringen, einein der italienischen
Heraldik sehr beliebte Wappenfigur. (S.Taf. LH, Fig. 7.)
Fig. 4. Wappen der Torricelli, dem oberitalieni-
schen Uradel angehörig. Das vorliegende Wappen ist
I eine Besserung Königs Maximilian I. ddo. Amsterdam,
Fig. 7. Wappen eines Bischofs von ü. Gatti 1619 gestochen.
federn bedeckt ist. Die mit weissem Pelzwerk ge-
fütterte, blaue Helmdecke ist mit einem weissen Mäan-
dersaume geziert und mit gelben Sporen bestreut.
Fig. 2. Wappen des Philippino de Alta villa aus
Alba, nach einer Wappenbesserung Königs Maximilian I.,
ddo. Antwerpen, 20. Dezember 1494. (Reichsregistra-
turbuch [G. G.] Königs Maximilian I. im k. u. k. Haus-,
Hof- und Staatsarchive zu Wien.) Der Wappenentwurf
zeigt folgendes Bild: von Blau und Weiss geteilt, oben
ein wachsender, gelber Adler, unten auf einem im
Schilde schwebenden, blaugrauen Felsen eine rote
Burg mit offenem Thore und zwei Ecktürmen, jeder
Turm eine sogenannte wälsche Zinne tragend. Der
Spangenhelm mit gelb-weiss-grtin-rot-blauem Wulste
trägt als Kleinod einen auf dem Wulste stehenden, gelben
Adler. Die Decke ist aussen blau-rot, innen gelb-weiss-
grau tingiert, eine, wenn auch nicht gut heraldische,
so doch interessante Deckenfärbung. 20. Dezember 1494, ausgestellt für die Brüder >^de
Turricellis«. (H. = 11 cm.) Im von Grün und Weiss
gespaltenen Schilde erscheint auf gelbem Dreiberge
ein runder, roter Zinnenturm mit schwarzem Spitzbogen-
thor und zwei Schiessscharten darunter, einer mit
wälschen Zinnen ausgestatteten Galerie, über derselben
je zwei Fenster übereinander. Oben im Zinnenkranz
sitzt ein schwarzer Hahn mit rotem Kamm und Lappen.
Zu Seiten des Hahnes vorne ein weisser, hinten ein
grüner, sechsstrahliger Stern. A11 Stelle des neu auf-
genommenen Hahnes erschien im alten Wappen ein
dritter, die Tinkturen wechselnder Stern. Im XVII. Jahr-
hundert wurde das Wappen nochmals gebessert, indem
man in das obere, rechte Fenster eine rote, zweizipflige
Fahne mit schwarzem Doppeladler steckte. Die Familie
ist 1839 mit dem Nobile Torriceila de' Balbiani aus-
gestorben. (Die Abbildung ist ebenfalls dem Reichs-
registraturbuche G. G. entnommen.)
Heraldischer Atlas
Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Title
- Heraldischer Atlas
- Subtitle
- Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde
- Author
- H. G. Ströhl
- Publisher
- Julius Hoffmann
- Location
- Stuttgart
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 22.6 x 33.6 cm
- Pages
- 284
- Keywords
- Heraldik, Heroldskunst, Wappenkunst
- Category
- Lexika