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Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Volume LIX
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Page - 127 - in Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Volume LIX

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Im Dekret,1 das die Botschafter des Königrei-ches Böhmen, die in Personalunion auch die Gesandten des habsburgischen Thronaspiran- ten sind, bei der Wahl Kaiser Karls VI. für den Mainzer Kurfürsten und Reichserzkanzler Lothar Franz von Schönborn verbriefen, kommt der Name Pommersfelden nicht vor. Gleichwohl ist dieses Dokument das maßgebliche Zeugnis für die Begründung des neuen Schloßbauvorhabens. Der Betrag von Einmahl Hundert und Fünftzich tausend gulten rheinisch, der darin Lothar Franz ausgelobt wird, schafft die pekuniäre Basis zur Fi- nanzierung des monumental konzipierten, groß gedachten und groß angelegten Schlosses. Die frühzeitige Bindung der kaiserlichen Dotation an den Schloßbau beweist ein Brief, den Reichsvize- kanzler Friedrich Karl von Schönborn, der Nef- fe des Kurfürsten, schon am 11. August 1711 aus Wien an seinen Onkel schreibt, und wo es über die Geldzuwendung heißt, daß für dieses praesent bereits sind ausgeworfen m/1oo thler, und solle so gerichtet werden, daß es Ihro personaliter Zum baw nach Pomerßfeld gehöre.2 SCHRIFTQUELLE, ALLEGORISCHE LEKTÜRE UND SCHLOSS POMMERSFELDEN Walter Jürgen Hofmann 1 Staatsarchiv Würzburg, Schönborn-Archiv, Korrespondenz-Archiv Friedrich Karl 14II. – Das Dekret ist am Ende dieses Artikels abgedruckt. 2 Staatsarchiv Würzburg, Schönborn-Archiv, Korrespondenz-Archiv Friedrich Karl 14II. 3 M. H. Von Freeden, Quellen zur Geschichte des Barocks in Franken unter dem Einfluß des Hauses Schönborn, I. Teil: Die Zeit des Erzbischofs Lothar Franz und des Bischofs Johann Philipp Franz von Schönborn 1693-1729, erster Halbband, Augsburg 1931, zweiter Halbband Würzburg 1955 (= Q), Q 1582 = 248 a. 4 Ebenda, Q 1582 = 248 a. – Über die Beziehung des Dekrets zum Pommersfeldener Schloßbau W. J. Hofmann, Schloß Pommersfelden. Geschichte seiner Entstehung, Nürnberg 1968, bes. S. 26-27 und ders., ’In campis pomera- nicis’. Ikonologie als Fiktion und Geschichte, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, 43, 1990, S. 132–155. i Leider ist das Dotationsdekret bisher nur in Tei- len publiziert worden, die eher Bruchstücken gleichen. Seine Schlüsselfunktion dafür, daß es Schloß Pommersfelden überhaupt gibt, und der Zusammenhang seiner Entstehung mit der Kai- serwahl des Jahre 1711 vermochten daher auch nur unvollständig erkannt zu werden.3 Zudem stehen in der zum Druck gebrachten Transkripti- on falsch gelesene und mißverstandene Angaben – ein Mangel, der sich besonders auf die Datie- rung des Dekrets auswirkt. Bislang lief es unter dem 11. Oktober 1711,4 während es in Wahrheit erst Franckfurth den 14: 8bers: 1711. unterzeichnet ist. Die Berichtigung klärt sofort den damaligen Ablauf der Ereignisse. Lothar Franz war in dem nuhnmehro geEndigten Römi(sch): Königl: Waahl- geschäfft, Vielfältig und unaussetzlich bemühet gewesen, dasselbe zu dem erfolgten glückhlichen ausschlag zu befördern; dafür wurde ihm die Do- tation gewährt. Da die Wahl Karls VI. nach einer
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Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte Volume LIX
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte
Volume
LIX
Editor
Bundesdenkmalamt Wien
Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German, English
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78674-0
Size
19.0 x 26.2 cm
Pages
280
Keywords
research, baroque art, methodology, modern art, medieval art, historiography, Baraock, Methodolgiem, Kunst, Wien
Category
Kunst und Kultur
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