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Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Volume LIX
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Page - 226 - in Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Volume LIX

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BRIEFE von Johannes Wilde AUS wIEN, juni 1920 bis februar 1921226 dozent an der Technischen Universität), und ich bin der Redaktionssekretär, also – wie Dv[ořák] sagt – der eigentliche Redakteur, denn sie werden keine Zeit haben, sich ständig um das Blatt zu kümmern. Für die Stelle gibt es ein bisher noch nicht festgelegtes Honorar und meine Tätigkeit fängt im Sept[ember] an. Im Jahrbuch wird auch der alte Kunstgesch[ichtliche] Anzeiger aufgehen, das Programm des Ganzen wird sein, daß es den Zusammenhang der Kunstgesch[ichte] mit den anderen Geisteswissenschaften pflegt. Das ist eine besonders ehrenvolle Aufgabe: Ich werde die Rub- rik „Philosophische Grenzgebiete“ betreuen. – So habe ich bereits im Herbst eine Arbeit. Unlängst wurde ich außerdem von Tietzes Frau47 aufgefor- dert, für die im Herbst startenden „Holländischen Kunstblätter“ (das Pendant der Österr[eichischen] K[unst]G[eschichte]), deren erste Hefte Dvořák und Baldass48 schreiben, ein Heft zu verfassen.49 Ich habe noch nicht beschlossen, ob ich das über- nehme, sie versprechen auf jeden Fall ein glän- zendes Honorarium (75 h[olländischer] florin per Bogen). Ich habe auch noch nicht beschlossen, ob ich die Dissertation umarbeite.50 Ich werde all das im Herbst sehen. Ich will mich jetzt ausruhen und zunehmen – was gut angefangen hat. Hier habe ich Milch, Butter, Honig und Obst genug. Die Umgebung ist sehr freundlich, ich mache ausge- dehnte Spaziergänge, da mein ganzer Tag frei ist. Ich war einen Tag in Znaim beim Generalkonser- vator von Brünn (ehemaliger Dv[ořák]-Schüler) und er zeigte mir sehr schöne Sachen. Sonst lese ich oder gehe ich baden. Es gibt hier im Wald ei- nen 500 m breiten wunderschönen Badeteich mit einem Haus – ich denke neben all dem ständig an die lieben Zuhauser. Wenn doch Mancika51 und Dudó hier sein könnten. Ich würde so gerne zu- mindest etwas von der Butter an Mumisika schi- cken, oder vom Zucker (zum Gut gehört eine der größten Zuckerfabriken der Monarchie), von dem ich zum Frühstück und zur Jause 25–25 Würfel be- komme! Ich schäme mich einzupacken, was übrig bleibt, sonst hätte ich schon einige Kilo. – Schrei- ben Sie alles genau, wie es Ihnen geht; schreiben Sie über jeden guten Menschen – ich grüße alle herzlich. Bitte um die genaue Adresse von Jancsi. Wenn auch der Mumisika der Kisbund- si52 fehlt, mir fehlt die Mumisika sehr, genauso Jónénje53 und der Dudó. Gott segne alle drei, mit heißer Liebe unzählige Küsse Bundsi [20151/1979/31/18] Freitag, 29. Okt[ober 1920], Nachm[ittag] Liebe gute Zuhauser, diesen Brief schreibe ich bereits aus Wien, wo ich gestern Donners- tagabend von Emmahof ankam. Deshalb früher als geplant, weil Dv[ořák]s öffentlicher Vortrag über Greco und den Manierismus54 für gestern Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1962 und S. Lorentz: Das Doppelgesicht des Dr. D. Frey, in: Informationsbulletin der Zachodnia Agencia Prasowa, 8, Warszawa 1960, S. 6–10. 47 Erica Tietze-Conrat (1883–1958), Kunsthistorikerin. Siehe u.a. A. Krapf-Weiler (Hrsg.), Erica Tietze-Conrat. Die Frau in der Kunstwissenschaft. Texte 1906–1958, Wien 2007. 48 Ludwig Baldass (1887–1963), Kunsthistoriker, Mitarbeiter der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums. Die Stelle ist unklar. Vermutlich handelt es sich um die beim Verlag Ed. Hölzel erschienenen Reihen „Kunst in Holland“ und „Österreichische Kunstbücher“. In der ersteren sind u.a. erschienen Ludwig Baldass Geertgen to Sint Jans 1921, Erica Tietze-Conrat Der Utrecht-Psalter 1921 und Erica Tietze-Conrat Erasmus van Rotterdam 1921. 49 Das von Wilde geplante Heft über Lucas van Leyden ist nicht erschienen. Vgl. L. Baldass, Die Gemälde des Lucas van Leyden, Wien 1923. 50 Wilde hat seine Dissertation nicht umgearbeitet. 51 Margit Wilde. 52 Kleiner Bundsi. 53 Jónénje = „seine gute Tante“, hier Schwester, d. i. Margit Wilde. 54 Vgl. M. Dvořák, Über Greco und den Manierismus, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 1, 15, 1921/1922, S. 22–42. Vgl. auch Anm. 28.
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Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte Volume LIX
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte
Volume
LIX
Editor
Bundesdenkmalamt Wien
Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German, English
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78674-0
Size
19.0 x 26.2 cm
Pages
280
Keywords
research, baroque art, methodology, modern art, medieval art, historiography, Baraock, Methodolgiem, Kunst, Wien
Category
Kunst und Kultur
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