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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
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8 Die (erstbekannte) Kapelle im Gutshof Hagen Zunächst ist festzuhalten und aufzuzeigen, dass es im Hagen im Laufe seiner dokumentierten Existenz auf jeden Fall zwei Kapellen gab, eine „alte“ im bzw am ehemaligen Gutshof und späteren Meierhof im „Haken“, und eine neuere, welche 1571 von Christoph Häckhl von Lustenfelden mit dem Schlossbau und in diesem errichtet wurde. Beide Kapellen waren dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht, dienten entsprechend zuweilen als Taufkapellen, belegt ua in der Taufliste von 1482 bis 1494,15 aus dem frühen 16. Jh ist beispielsweise die Taufe der Catharina Maria Hackher, Tochter des Hanns und der Maria Hackher im Hackhn (1528) bekannt: „taufft am 16. 7-bris des mitags in der Hackhn capeln. 5 fl Godngab;“16 unter der Schlossbesitzerin Barbara Bischoff (1609) die Taufe des Vitus Danner nach evangelischem Ritus.17 Laut der Klosterchronik der Kapuziner in Linz (1756) fanden im 18. Jh zuweilen Taufen wegen Unzugänglichkeit (Hochwasser) der Kirchen, in der Hauskapelle des Schiffherrn Viehpauer (Kirchengasse 8) und in der Kapelle des Schlosses Hagen statt.18 Auch im 20. Jh weiß man von Taufen in der Schlosskapelle, so 1924.19 Etliche Schriftstücke des ehemaligen Schlossarchives Hagen, glücklicherweise wenigstens in Abschrift (des Kaiserlichen Rates Friedrich Tscherne bzw des Kommerzialrats Ludwig Pruscha20) erhalten, geben einen gewissen Einblick in die „kirchliche Entwicklung“ und die offenbar schon weit in die Geschichte zurückreichende tiefe Frömmigkeit im Hagen und die in diesem Zusammenhang stets besonders hervortretende Örtlichkeit, welche in etlichen der erhalten gebliebenen historischen Legenden ihren Niederschlag fand.21 Beginnend mit der Erwähnung einer frühen Kultstätte, von Steinkreisen, dem keltischen Gott Cernunnos, der hierauf erfolgten Errichtung einer kleinen Kapelle aus einem ehemaligen Tempel, bis hin zu den beiden bekannten herrschaftlichen Kapellen reicht die Palette der Chronik-Vermerke.22 Wie in den meisten Burgen und Schlössern scheint auch im Hagen eine neuere Kapelle die ältere abgelöst zu haben. Parallelen finden sich ua in Schloss Nieder-Wallsee, Burg/Schloss Neulengbach und zahlreichen weiteren. Diesen war üblicherweise die Kammer des Burgpfaffen angeschlossen, im Hagen jene des „Brueders“ (s.u.).23 Die Kapelle des vormaligen Gutshofes Hagen bestand jedenfalls schon unter dem Geschlecht der Wilheringer, da dessen Wappen, laut Augenzeugenbericht des vormaligen Schlossbesitzers Josef Weingärtner, in einem sogenannten Allianzwappen an der Außenwand angebracht war (11./12. Jahrhundert).24 Weingärtner schilderte die alte Gutskapelle bzw. seine noch im Gedächtnis haftenden Beobachtungen vor dem Brand von 1893; seine Familie 15 OÖLMBibl. Ehem. SA Hagen, As fol, 7. 23 Taufen belegt. 16 PA Steininger. Patin: Catharina Maria Stainer/Stayninger. Vater des Täuflings war der Bauer im Hacken. 17 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 9, dat. 27. Mai 1609. Schäffer, Quellensammlung GHft Hagen, Bd II. 18 Ziegler, Urfahr, 129. 19 Täufling Kurt Petritsch (wohnhaft im Schloss Hagen). Stadler Hiltraude/Antensteiner Wilhelmine, PI, PA, 22. März 2007. Foto des Altares der Schlosskapelle. 20 Vgl Schäffer, F. Tscherne, 80 f; und Abschriftenkonvolut Pruschas in der OÖ Landesmuseums-Bibliothek. 21 Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/ Linz. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 145 ff. 22 Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 11 ff. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 145. 23 Habsburg-Lothringen, persönl. PI 11. Oktober 2007, Niederwallsee; und Wakonig, persönl. Begehung der Burg Neulengbach, PI 9. Juni 2009. OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, fol. 14. 24 Burgstaller, 3. Februar 1999. Schäffer, Quellensammlung GHft Hagen, Bd I, Wilhering. Die Brüder Ulrich II. und Cholo (Foto s.u.) waren die Gründer des Klosters Wilhering.
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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Title
Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag Schäffer
Location
Linz
Date
2012
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
82
Keywords
Kapelle, Linz, Oberösterreich
Categories
Geschichte Chroniken
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