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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
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Page - 16 - in Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz

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16 Eines der Kapellenfenster befand sich auf der Ostseite neben dem SĂŒdost-Turm des Schlosses, die beiden anderen schlossen auf der SĂŒdseite an diesen an (s. Foto). Laut Vermerk in Akt 21 des Stadtarchives Linz sei es durch den Abriss des Anbaues und das damit verbundene HinausdrĂŒcken der Außenmauer der Kapelle zu Rissbildung im Bereich der vollen Tonnengewölbe mit LĂŒnetten ĂŒber der Kapelle gekommen, es bestehe keine Einsturzgefahr, jedoch sei die Decke vom Schutt zu entlasten und vor weiterer DurchnĂ€ssung zu schĂŒtzen. Ein TĂŒrsturz der Empore sei Einsturz- gefĂ€hrdet und daher zu pölzen. Noch 1945 war sofort die Sicherung der bauamtsmĂ€ĂŸig beanstandeten SchĂ€den in Angriff genommen worden. Das Bauamt bewilligte 1947 ua 10.000 m2 Dachpappe fĂŒr Horizontalisolierung, 1.200 kg Zement, 51 kg Betoneisen. Amtlicherseits erfolgten stets BestĂ€tigungen der korrekten fachmĂ€nnischen DurchfĂŒhrungen.63 Der Zugang zur Empore fĂŒr die Herrschaft erfolgte vom 2. Stock her. Von dieser aus bot sich ein Blick ĂŒber den Kirchenraum, die Gewölbedecke und die drei hohen Rundbogenfenster, welche die Kapelle hell und freundlich erscheinen ließen.64 Vom 30. Juli 1946 datiert ein Plan zur Sanierung der teilbeschĂ€digten Kapellenaußen- bzw. Kapellenanbau-Mauer (Sakristei) und der anschließenden Stiegenhauswand. Ein erneuerter Plan fĂŒr die Wiedererrichtung des Anbaues beim SĂŒdteil der Kapelle wurde am 17. November 1947 eingereicht (s.o.). 65 Die SchĂ€den sollen laut Herrn Horst Schneider durch den Einschlag einer Kettenbombe neben dem Haupteingang entstanden sein.66 Was den schon frĂŒh (belegt ua 1829) an die Schlosskapelle angebauten Nebenkirchenraum betrifft, handelte es sich gleichsam um einen „Außenraum“ mit Pultdach. In dieser als relativ kahl bezeichneten Sakristei befanden sich laut Erinnerung von Zeitzeugen ein großer dunkler Kasten („Paramentenschrank“) und ein Tisch, an der Wand hing ein Heiligenbild. Im Kasten waren alte, als kostbar eingestufte MessgewĂ€nder und –Utensilien, sowie schönes „KirchenggerĂ€t“ untergebracht, welches Frau Stefanie Hirschfeld gemeinsam mit Frau Bretterbauer (Mitbesitzerin des Schlosses Hagen von 1954 bis 1956, Foto s. Anhang Bildteil) bewundert hatte. Etliches soll, laut Wissen Frau Hirschfelds, bei der Bombeneinwirkung und dem totalen Abriss der Sakristei, welche an der vormaligen Anbau-Naht abgetrennt worden war, im entstandenen Trubel verloren gegangen sein.67 Obgleich der durch Bombeneinwirkung beschĂ€digte, an die Schlosskapelle angebaute Sakristei-Bereich, sowie Schloss - SchĂ€den nach Kriegsende (Stiegenhauswand, Sakristei) von Josef WeingĂ€rtner und Grete Falk-WeingĂ€rtner (vor 1954) erhaltungs- und sicherungsmĂ€ĂŸig renoviert worden waren,68 erklĂ€rte BĂŒrgermeister Dr. Koref 1957 in einer Pressekonferenz zum „geplanten Abbruch“ des GebĂ€udes, es bestehe „Einsturzgefahr“, Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten seien Ă€ußerst unwirtschaftlich, der Abbruch daher „gerechtfertigt“. Dr. Georg Wacha hatte das Schloss samt Kapelle noch kurz vor der Demolierung betreten und „diesen Eindruck nicht gehabt“. 69 63 AStL, Altes Archiv, 5. Hausakte, Sch. 102, 103, Akt 21, 23, 16. Unter LĂŒnette versteht man ein halbkreisförmiges, oft mit Malerei und Reliefs verziertes Feld ĂŒber Fenstern, TĂŒren oder Rechtecken. 64 Burgstaller, PI 3. Februar 1999, Reder, PI 3. Februar 1999 und 19. MĂ€rz 2001. Schneider, PI 23. Sept. 2009. 65 AStL, Altes Archiv, 5. Hausakte, Sch. 102, 103, Akt 19, 25 ff. 66 Schneider Horst, PI 9. Oktober 2009. 67 Reder, PI 3. Februar 1999 und 19. MĂ€rz 2001. Burgstaller, PI 3. Februar 1999. Hirschfeld, PI 23. April 2002. 68 Himmelbauer, PI 2. April 2009; Burgstaller, PI 3. Februar 1999; Reder, PI 14. April 1998; Wacha, PI 16. September 2009. Das GebĂ€ude sei in den letzten Jahren seiner Existenz gezielt in den „Ruin“ getrieben worden: Auch Schneider, PI 10. Oktober 2009, Himmelbauer, u.a.. 69 OÖLA, Neweklowsky, Nachlaß, OÖN vom 9. Februar 1957. Wacha, PI 16. September 2009.
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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Title
Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Authors
Hanna SchÀffer
Herbert SchÀffer
Publisher
Eigenverlag SchÀffer
Location
Linz
Date
2012
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
82
Keywords
Kapelle, Linz, Oberösterreich
Categories
Geschichte Chroniken
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