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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
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Wirkungsdimensionen und -indikatoren mobiler Jugendarbeit 43 sich als eine alternative Bezugsgruppe unter vielen an. Sie unterstützen beispielsweise die Jugendlichen dabei, Sicherheit und Orientierung zu gewinnen, ohne beides direkt herstellen zu können. Die (Mit-)Wirkungen entfalten sich in ihrem jeweiligen Kontext und in Wechselwirkung mit diesem, sie lassen sich nur unzureichend von den anderen einwirkenden Faktoren isolieren. Solch Einfluss- bzw. Wirkfaktoren sind u.a. das fami- liäre Umfeld, Schule bzw. Beruf, die Peergroup bzw. Freundinnen und Freunde, das weitere soziale Umfeld, andere soziale Einrichtungen und Angebote für Jugendliche, diverse Freizeitvereine (Sport-, Musik- und andere Vereine), Kirchen bzw. religiös gebundene Institutionen und poli- tische Vorfeldorganisationen, die Jugendliche adressieren, die Medien sowie das gesellschaftliche Umfeld allgemein, in dem die Jugendlichen aufwachsen (ökonomische Situation, Arbeitsmarktsituation, rechtliche Rahmenbedingungen, kulturelle Faktoren etc.): Sie alle formen die Mög- lichkeiten der individuellen Entwicklung und Lebensführung mit. • Die einwirkenden Faktoren wirken nicht immer gleichzeitig und gleich- förmig, sondern kumulieren im Laufe der Zeit, teilweise auch über viele Jahre hinweg und tragen als sich aufschichtende Lebenserfahrungen zu Persönlichkeitsentwicklung und biografischen Lern- und Bildungspro- zessen bei. Wirkung wird oft erst langfristig sichtbar bzw. erfahrbar. Das impliziert, dass sie sich schwer, manchmal auch gar nicht methodisch er- fassen und kontrollieren lassen. Dies gilt insbesondere in einem Tätig- keitsfeld, das üblicherweise keine personenbezogene Dokumentation führt, in dem die Prinzipien der Anonymität und Unverbindlichkeit hochgehalten werden und die NutzerInnen somit nicht verlässlich über einen längeren Zeitraum erreichbar sind. • Nicht immer reagiert (mobile) Jugendarbeit auf manifeste Probleme, oft geht es um Prävention möglicher künftiger Probleme. Letzteres lässt sich grundsätzlich schwer empirisch erforschen, da die zu verhindernde Ent- wicklung auf einer Hypothese beruht und im Nachhinein nicht geprüft werden kann, ob die vermutete Entwicklung auch tatsächlich eingetreten wäre, hätte die Intervention nicht stattgefunden. Hier, d.h. bei Vorbeu- gung im Sinne von Vermeidung bzw. Verhinderung, steht Wirkungseva- luation generell vor Grenzen und kann keine validen Erkenntnisse gene- rieren. Anders verhält es sich bei Prävention als Vorsorge (vgl. Lindenau 2012, S. 327f.) für den Fall, dass Unerwünschtes eintritt. Dabei geht es konkret um den Aufbau tragfähiger Vertrauensbeziehungen zu den Ju- gendlichen in der Gegenwart, damit diese im Bedarfsfall, also bei großen Problemen bzw. Konflikten, darauf zur Unterstützung zurückgreifen können. Wirkungen manifestieren sich damit in der Inanspruchnahme mobiler Jugendarbeit bei solchen Problemen und Konflikten. Präventionswirkung im Sinne von Vorsorge impliziert, was generell für das Wirkungsvermögen mobiler Jugendarbeit gilt: Sie ist von Kontinuität
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Title
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Subtitle
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Author
Hemma Mayrhofer
Publisher
Verlag Barbara Budrich
Location
Wien
Date
2017
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-8474-1130-7
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
378
Keywords
Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
Category
Geisteswissenschaften
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