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50 Hemma Mayrhofer, Andreas Bengesser, Florian Neuburg
zum anderen erschienen die Frageformulierungen nicht immer zweckentspre-
chend sowie die Antwortformate nur teilweise als zielführend bzw. das Mess-
bzw. Skalenniveau der damit erzielbaren Antworten manchmal statistisch
wenig befriedigend.
Bei der Ausarbeitung des Erhebungsinstruments wurden bei allen Fragen,
bei denen es inhaltlich vertretbar war, Antwortformate mit einem hohen
Messniveau realisiert. Nach Möglichkeit sollten intervallskalierte Daten ge-
neriert werden, da diese für statistische Auswertungen besonders „aussage-
starke“ Daten liefern und dadurch mehr mathematische Operationen bzw.
höhere statistische Analyseverfahren erlauben. Während nominalskalierte
Daten nur ermöglichen, verschiedene Werte im Vergleich miteinander als
gleich oder ungleich zu interpretieren, gestattet ein ordinales Messniveau
(Ordinalskala) neben gleich/ungleich auch Aussagen über die Rangordnung,
also über größer/kleiner. Intervallskalierte Daten lassen darüber hinaus Aus-
sagen über den Abstand zwischen den Merkmalsunterschieden zu: Gleich
große Merkmalsdifferenzen werden durch äquidistante Zahlen abgebildet
(vgl. Bortz/Döring 2003, S. 72). Allerdings war darauf zu achten, dass die
den Antwortformaten inhärenten Skalenniveaus auch „strukturerhaltend“
sind: Ein empirisches Relativ kann nur dann in einem numerischen Relativ
abgebildet werden, wenn dessen Zahlen „die Objektrelationen des empiri-
schen Relativs korrekt repräsentieren“ (ebd., S. 69). So kann die Erhebung
von Antworten über ein intervallskaliertes Punktesystem dann zu einem ‚un-
lauteren Trick‘ werden, wenn Befragungs- und Antwortinhalte von einer
Beschaffenheit sind, die einer Transformation in äquidistante Zahlen wider-
sprechen.
Entsprechend enthält der Fragebogen abhängig vom Inhalt der Fragen un-
terschiedliche Skalenniveaus: Zahlreiche Fragen bzw. Antworten sind nomi-
nalskaliert, wenn möglich und durchführbar, wurden dabei qualitative Ant-
wortkategorien vorgegeben. Teilweise wurde offen erhoben und die Inter-
viewerInnen ordneten die Antworten selbsttätig vorhandenen Kategorien zu,
wobei eine „Sonstiges“-Kategorie inklusive der Möglichkeit, die gegebenen
Antworten offen zu notieren, auch nicht zuordenbare Antworten zu erfassen
erlaubte. Zugleich wurden gänzlich offene Antwortformate integriert, um den
Befragten die Möglichkeit zu bieten, Antworten nach individuellen Wahr-
nehmungsweisen, Relevanzkriterien und Ausdrucksmöglichkeiten zu formu-
lieren. Dadurch konnte bei manchen Inhalten auch die ganze Bandbreite an
möglichen Antworten – entsprechend der Unterschiedlichkeit und Vielfältig-
keit der Lebenszusammenhänge – adäquat erfasst werden.
Bei Selbsteinschätzungen (z.B. Grad der Zustimmung zu einer Aussage,
Grad an Zufriedenheit mit der erfahrenen Unterstützung etc.) konnten über
ein Punktesystem, das von null bis zehn Punkte reichte, intervallskalierte
Daten erhoben werden. Bei einer Itembatterie wurde allerdings inhaltlich
begründet davon abgewichen: Fragenblock 8.1 (vgl. Anhang 2), der Aussa-
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Title
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Subtitle
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Author
- Hemma Mayrhofer
- Publisher
- Verlag Barbara Budrich
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 378
- Keywords
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Category
- Geisteswissenschaften