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54 Hemma Mayrhofer, Andreas Bengesser, Florian Neuburg
Einrichtung nicht schaden möchte – die damit eventuell einhergehende Ver-
zerrung der Antworten erscheint allerdings in Summe vernachlässigbar.
4.2 Feldzugang und Datenerhebung: Vorgehen und
Erfahrungen
Das entwickelte Befragungsinstrument für die Zielgruppe der aktuellen Nut-
zerInnen mobiler Jugendarbeit (Jugendliche und junge Erwachsene) war so
konzipiert, dass die Erhebungen durch InterviewerInnen im direkten Kontakt
mit den Befragten (Face-to-Face-Befragung) in Gestalt von Einzelgesprächen
durchzuführen waren. Es wurden also auch nicht mehrere Personen gleichzei-
tig befragt, zugleich wurde darauf geachtet, dass eine ungestörte Interviewsi-
tuation ohne ZuhörerInnen gewährleistet war. Solch ein Vorgehen verursacht
zwar einen höheren Arbeitsaufwand in der Erhebung, trägt aber zugleich
entscheidend zur Qualitätssicherung der erhobenen Daten bei. Beide Inter-
viewerInnen waren in das Forschungsprojekt insgesamt und auch in die Ent-
wicklung des Erhebungsinstruments eingebunden, zudem fand eine umfas-
sende Intervieweinschulung statt, in der u.a. auch der Umgang mit Verständ-
nisschwierigkeiten der interviewten Personen abgeglichen wurde, um
dadurch ein möglichst vergleichbares Vorgehen bei der Erhebung zu garan-
tieren. Bei der Auswahl der InterviewerInnen war auch berücksichtigt wor-
den, dass bei Bedarf gendersensibel befragt werden kann. Dieser Aspekt trat
aber in der Umsetzung der Erhebung nicht als bedeutsam hervor.
Grundsätzlich waren durch die enge Kooperation mit den vier in die Un-
tersuchung einbezogenen Einrichtungen und deren tatkräftige Unterstützung
gute Voraussetzungen für den Feldzugang gegeben. Die Erhebungen fanden
sowohl in den Anlaufstellen der Einrichtungen, in von ihnen mitbetreuten
Jugendtreffs, bei (mit-)veranstalteten Events als auch durch Begleitung der
JugendarbeiterInnen beim Outreach statt. Generell brachte das gemeinsame
Auftreten mit den JugendarbeiterInnen in den meisten Fällen einen großen
Vertrauensvorschuss und wirkte sich positiv auf die Bereitschaft der jugend-
lichen NutzerInnen aus, für ein Interview zur Verfügung zu stehen. Auch
konnte durch die Möglichkeit der Rücksprache mit den MitarbeiterInnen
besser und schneller unterschieden werden, welche Jugendlichen der Ziel-
gruppe der Befragung entsprechen. Es gab keine Hinweise darauf, dass Ju-
gendarbeiterInnen versucht hätten, eine einseitige Auswahl an Gesprächs-
partnerInnen (etwa nur besonders positiv eingestellte Jugendliche) zu fördern.
Dennoch stellten die Fragebogen-Erhebungen mit aktuellen NutzerInnen
mobiler Jugendarbeit insgesamt vor die größte Herausforderung bei der Rea-
lisierung der Wirkungsevaluation. Trotz sorgfältiger Abstimmung mit den
Teams der Einrichtungen gab es immer wieder Erhebungstermine, zu denen
kaum bis keine Jugendlichen, die für ein Interview in Frage gekommen wä-
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Title
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Subtitle
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Author
- Hemma Mayrhofer
- Publisher
- Verlag Barbara Budrich
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 378
- Keywords
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Category
- Geisteswissenschaften