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82 Hemma Mayrhofer
es die Wichtigkeit langfristiger Beziehungen in der mobilen Jugendar-
beit.
• Auch bei der Aussage „… helfen mir, wenn ich sie brauche“, steigt die
Zustimmung mit zunehmender Dauer des Kontakts signifikant an (Test-
statistik: T=2,544, p=0,012), ein ebenfalls naheliegendes Ergebnis, bietet
doch ein längerer Zeitraum neben dem gestiegenen Vertrauen auch mehr
Möglichkeiten, der Hilfe zu bedürfen.
• Die Testergebnisse zum Item „… eröffnen mir neue Sichtweisen“ sind
hierzu nahezu ident, die Zustimmung steigt mit zunehmender Dauer des
Kontakts signifikant an (Teststatistik: T=2,526, p=0,013).
• Gleiches gilt für die Aussage „… kritisieren mich auch manchmal“, die
ebenfalls einen hochsignifikanten Zusammenhang mit der Dauer des
Kontaktes aufweist (Teststatistik: T=0,002, p=0,002).
• Etwas anders gestalten sich die Ergebnisse der multivariaten Analysen
zur Frage danach, wie gut diese Kritik angenommen werden kann. Hier
erweist sich die Häufigkeit des Kontakts als signifikante Einflussgröße,
und zwar dergestalt, dass einerseits Jugendliche mit häufigen Kontakten
(ca. 1x pro Woche) (Teststatistik: T=-2,451, p=0,016) und jene mit den
wenigsten Kontakten zur Einrichtung (seltener als 1-2 Mal/Monat) (Test-
statistik: T=-2,083, p=0,040) signifikant niedrigere Punkte nennen, d.h.
ihrer Selbstwahrnehmung nach tendenziell eine geringere Akzeptanz
dieser Kritik aufweisen. Diese Ergebnisse lassen sich auf Basis der zur
Verfügung stehenden empirischen Daten nicht näher deuten.
Abschließend ist nochmals herauszustreichen, dass sich in den Ergebnissen
eine äußerst hohe Beziehungsqualität und Akzeptanz der JugendarbeiterInnen
von Seiten der Jugendlichen zeigt. Dies stellt eine essenzielle Grundlage für
Interventions- und Wirkmöglichkeiten unterschiedlicher Art dar bzw. kann
für sich schon als erstrebenswerte Wirkung betrachtet werden, da sie vertrau-
ensvolle Beziehungserfahrungen zu erwachsenen Personen ermöglichen.
5.5 Freizeitmöglichkeiten, Politik und Medien
Freizeitinfrastruktur und -angebote: sozialräumliche Situation und
Veränderungen durch mobile Jugendarbeit
Die Fragen zu den lokalen Freizeitmöglichkeiten bzw. -angeboten richteten
sich zunächst auf eine allgemeine Einschätzung der freizeitbezogenen Infra-
struktur im Ort oder Stadtteil, um danach zu erkunden, inwieweit durch die
Einrichtung mobiler Jugendarbeit am Wohnort der befragten Jugendlichen
eine Veränderung der Situation bewirkt werden konnte.
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Title
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Subtitle
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Author
- Hemma Mayrhofer
- Publisher
- Verlag Barbara Budrich
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 378
- Keywords
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Category
- Geisteswissenschaften