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Ergebnisse der standardisierten Befragung 97
einem Streit- bzw. Konfliktfall in der Regel mit Worten beschrieben, die auf
gewaltfreien Ausgleich, Verständigung und Beruhigung abzielendes Agieren
vermuten lassen (vgl. FB 6.2). Ein beachtlicher Teil der Befragten (22% bei
n=130) konnte oder wollte diese Frage allerdings auch nicht beantworten.
Abbildung 27: Verhalten der JugendarbeiterInnen im Streit- oder Konfliktfall, offenes
Antwortformat; n=130
Beachtenswert an diesen Antworten erscheint weniger, dass sich die Jugend-
arbeiterInnen in dieser Weise in einen Konflikt einbringen – das entspricht
ihrer professionellen Rolle, sondern dass die Jugendlichen dies auch wahr-
nehmen und sich dadurch eventuell neue Umgangsweisen im Konfliktfall
aneignen können. Entsprechend wurden die Befragten anschließend gebeten,
auf einer Punkteskala von 0-10 anzugeben, in welchem Ausmaß die Aussage
„Daraus lerne ich, anders mit Konflikten umzugehen, als ich es sonst ge-
wohnt bin.“ für sie stimmt (vgl. FB 6.3). Der mittlere Wert (Median) liegt mit
sieben Punkten relativ hoch, d.h. die befragten Jugendlichen und jungen
Erwachsenen sehen durchschnittlich einen beachtlichen Lerneffekt bei sich
selbst bzw. akzeptieren die JugendarbeiterInnen häufig als 'role model'. Al-
lerdings streuen die Antworten insgesamt äußerst stark, d.h. die einzelnen
Befragten geben extrem heterogene Antworten. In den gerechneten multiplen
Regressionsmodellen (unter Einbezug der Variablen: Geschlecht, Alter, Dau-
er und Häufigkeit des Kontaktes sowie Einrichtung mobiler Jugendarbeit)
zeigen sich das Alter der Befragten und die Dauer ihres Kontaktes zur Ein-
richtung als gegenläufige Einflussfaktoren auf das Antwortverhalten:
76
12
7
4
3
28
0 20 40 60
vermitteln, reden, schlichten, klären,
versöhnen etc.
Streit unterbinden/dazwischen gehen
(unspezifisch)
noch nicht erlebt/ weiß nicht
(zeitl. begrenzter) Ortsverweis/
Hausverbot (v.a. bei Uneinsichtigkeit)
Unterbindung von bzw. Eingreifen bei
körperlicher Gewalt
keine Angabe
Konfliktverhalten der JugendarbeiterInnen
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Title
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Subtitle
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Author
- Hemma Mayrhofer
- Publisher
- Verlag Barbara Budrich
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 378
- Keywords
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Category
- Geisteswissenschaften