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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
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146 Florian Neuburg mutlich auch nicht in einer festen Beziehung. Nach eigenen Angaben steht sie noch gelegentlich in Kontakt mit der Jugendarbeit und nimmt auch punk- tuell aktiv an Angeboten teil. 8.1 Lebensdarstellung und Grundstruktur des Lebensablaufs Roxane startet in das Interview mit einer ausführlichen Stegreiferzählung. Sie beginnt mit der Flucht ihrer Familie vor dem Krieg in Afghanistan, wobei sie nicht näher auf ihre Kindheit eingeht. Zu Beginn stellt sie bereits eine positi- ve Bezugnahme zur Sozialen Arbeit her: Sie hält fest, dass dieser Bereich für sie als mögliche berufliche Perspektive Anziehungskraft hat. In kurzen Sät- zen fasst sie nachfolgend ihre Sicht zu verschiedenen gesellschaftlichen Prob- lemlagen, ihre Überlegungen zu kulturellen Unterschieden innerhalb der Wohnbevölkerung Wiens sowie ihre Erfahrungen als aktive Nutzerin von Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit zusammen. Beiläufig flicht sie Aus- sagen ein, welche auf schwierige persönliche Lebensepisoden hindeuten. Zum Beispiel lässt sie anklingen, dass sie mit der Möglichkeit einer Zwangs- verheiratung konfrontiert war: „(...) also mich wollten sie zwangsheiraten, also mich kann keiner zwangsheiraten“ (NI2: S. 2/Z22). Mit ihrem Eingangsstatement scheint Roxane in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Wissenswertes über ihre Person an die Interviewerin weiterge- ben zu wollen. Sie gibt einen Abriss über ihr bisheriges Leben (Schule, Aus- bildung, Engagement im Rahmen der Offenen Jugendarbeit) und charakteri- siert ausführlich ihre eigene Persönlichkeit. Dementsprechend finden sich in diesem ersten Teil des Interviews noch kaum narrative Elemente, dafür aber ein hohes Maß an Selbstdarstellung und Eigentheorie: „(...) ich bin auch so ein Mensch also, ich nehme jeden überall hin, obwohl sag ma mal, ich kümmere mich nicht zuerst um mich, ich kümmere mich zuerst um Menschen (...)“. (NI2: S. 2/Z40f.) Phasenweise wirkt dabei Roxanes Start in das Interview beinahe wie ein Bewerbungsgespräch als Sozialarbeiterin. Die Jugendarbeit, auch die konkre- ten Einrichtungen, die Roxane besucht hat, finden schon in der ersten Phase des Interviews mehrfach positive Erwähnung. Roxane ist sich vermutlich darüber im Klaren, dass die Interviewerin in einer Ausbildungseinrichtung für Soziale Arbeit tätig ist. Im weiteren Verlauf des Interviews berichtet Roxane von massiven Ge- walterfahrungen als Betroffene und als Zeugin sowohl im öffentlichen Raum als auch in der Familie. Roxane erzählt, dass sie als Kind und Jugendliche oft von ihrem Vater geschlagen wurde. Auch ihr Onkel wird als gewalttätig ihr gegenüber dargestellt, er wollte zudem ihre Zwangsverheiratung arrangieren. Weitere Themenkreise neben den Gewalterfahrungen sind Roxanes Kampf
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Title
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Subtitle
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Author
Hemma Mayrhofer
Publisher
Verlag Barbara Budrich
Location
Wien
Date
2017
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-8474-1130-7
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
378
Keywords
Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
Category
Geisteswissenschaften
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