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Sozialräumliche Fallstudie zu Jugendarbeit an einem urbanen ‚hot spot‘ 183
jüngeren ParkbesucherInnen besteht ein anderes Angebot, nämlich die Wie-
ner Parkbetreuung, die auch bei einer teilnehmenden Beobachtung vor Ort
wahrgenommen wurde (SR1-BP4). Fallweise war bei den Besuchen zu be-
obachten, dass mit jungen Erwachsenen gesprochen wurde, allerdings wurde
auch ab und an überlegt, ob eine Person nicht schon zu alt sei, um mit ihr
Kontakt aufzunehmen. Wenn junge Erwachsene bereits als Jugendliche mit
der Einrichtung mobiler Jugendarbeit in Kontakt standen, dann wird dieser
Kontakt jedenfalls aufrechterhalten und das Gespräch beim Outreach mit
ihnen gesucht.
Beschreibung des beobachteten Streetwork-Angebots von BoS 16/17
Outreaches von Back on Stage 16/17 finden grundsätzlich ganzjährig statt,
wobei in der kalten Jahreszeit ein nahe gelegenes und von Jugendlichen stark
frequentiertes Einkaufszentrum eine Alternative zu den Parkbesuchen dar-
stellt. Die Outreaches erfolgen in der Regel an fünf Wochentagen zu weitge-
hend gleichbleibender Uhrzeit, nämlich am Nachmittag und (frühen) Abend,
sie dauern je nach Wetterlage und Präsenz von Jugendlichen bis zu 4 Stun-
den. Zwei bis drei MitarbeiterInnen gehen als sogenanntes „Subteam“ mit
geringfügig unterschiedlicher personeller Zusammensetzung nach Möglich-
keit gemischtgeschlechtlich zum Outreach. Der Hinweis, dass „eine Runde“
gegangen wird, deutet darauf hin, dass es einen üblichen Ablauf, eine Abfol-
ge gibt, in der unterschiedliche Parks des Viertels besucht werden. Wie lange
sich das Subteam an einem Ort aufhält und wieviele Plätze bzw. Parks im
Rahmen eines Einsatzes besucht werden, ist nicht näher vorgeplant, über
Platzwechsel oder auch Kontaktaufnahme wird vielmehr situativ entschieden.
Üblicherweise geht das Subteam gemeinsam von der Anlaufstelle in den
ersten Park, dreht dort eine Runde, begrüßt die bekannten Jugendlichen,
wechselt ein paar Worte oder geht weiter, wenn die Jugendlichen zu erken-
nen geben, dass sie kein Interesse an einem Gespräch haben. Werden keine
Jugendlichen angetroffen bzw. signalisieren diese keinen Kontaktwunsch,
wird der Park gewechselt. Bei einigen Outreaches wurde der gewählte Park
auch zweimal besucht, in diesen Fällen fungierte der Platz als erster und
letzter Aufenthaltsort im Rahmen des Outreaches. Die Aufenthalte im für die
Beobachtung ausgewählten Park bewegen sich bei den elf begleiteten
Outreaches zwischen 15 Minuten und knapp zwei Stunden. Werden nach ca.
15-20 Minuten keine Jugendlichen angetroffen, dürfte zumeist ein Platz-
wechsel erfolgen. Wie viel Zeit auf die Wege zwischen den einzelnen Parks
verwendet wird, hängt vor allem davon ab, inwieweit es auf den Verbin-
dungswegen zu Interaktionen mit Jugendlichen kommt. Insgesamt fokussie-
ren die Aktivitäten der JugendarbeiterInnen aber auf die Parkanlagen.
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Title
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Subtitle
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Author
- Hemma Mayrhofer
- Publisher
- Verlag Barbara Budrich
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 378
- Keywords
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Category
- Geisteswissenschaften