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Fallstudie zu Outreach-Angebot im ländlichen Raum 207
möglichst unauffällig zurück, wenn ein vertrauensvolleres Gesprächssetting
empfehlenswert erschien, teilweise nahm er auch direkt am Geschehen teil
(vgl. auch die methodischen Darstellungen und Reflexionen zur teilnehmen-
den Beobachtung in Kap. 9).
In die analysierten Beobachtungsprotokolle waren einige vom Beobachter
angefertigte Fotos vom Platz und Bus eingefügt, die mit in die Analyse ein-
bezogen wurden. Zusätzlich zu den Beobachtungen wurden leitfadengestützte
qualitative Interviews mit fünf in unterschiedlicher Weise in den Konflikt
involvierten Personen (GemeindevertreterInnen, Kirchenbesucherin, Pfarrer,
Kirchenmitglied mit Funktion in Kirchengemeinde) geführt, um eine multi-
perspektivische Analyse des Geschehens realisieren zu können. Ferner fan-
den zwei Zeitungsberichte in regionalen Medien, von denen die kommualpo-
litische Debatte über das Angebot mobiler Jugendarbeit aufgegriffen worden
war, in der Auswertung Berücksichtigung.
11.2 Arbeitsweisen und Wirkmöglichkeiten
Was tun die JugendarbeiterInnen, welche Angebote bzw. Impulse setzen sie
und wie werden diese Impulse aufgenommen? Aus den Beobachtungen lie-
ßen sich unterschiedliche Arbeitsweisen und -inhalte der JugendarbeiterInnen
im Outreach sowie damit verbundene potenzielle oder in Ansätzen auch be-
obachtbare Wirkungen rekonstruieren, die im Folgenden näher skizziert wer-
den. Dadurch soll ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen
Intervention und Wirkung mobiler Jugendarbeit unterstützt werden, aus den
Ergebnissen lassen sich aber auch Hinweise für systematische professionelle
Reflexionsbedarfe im niederschwelligen Arbeiten gewinnen.
Kontakte mit Jugendlichen erschließen und erhalten
Bei den Outreachaktionen wird im Falle, dass neue oder nur flüchtig bekann-
te Jugendliche vor Ort anwesend sind, geprüft, ob und wenn ja in welcher
Weise mit ihnen ein Kontakt hergestellt werden könnte. Die Beobachtungen
zeigen, dass dies alles andere als eine triviale Angelegenheit ist, da den Ju-
gendlichen kein Kontakt aufgedrängt und der Kontaktversuch von ihnen auch
nicht als unangenehm erlebt werden soll. Das konkrete Vorgehen wird dabei
zumeist zwischen den beiden JugendarbeiterInnen situativ diskutiert und
entschieden: Manchmal scheint ein Kontaktversuch zu riskant und die Gefahr
der Ablehnung bzw. Störung zu groß, sodass darauf verzichtet wird. Die
bloße Präsenz am Rande des Platzes (u.a. durch den Bus – s.o.) kann aller-
dings bereits ein erster Schritt für eine Kontaktaufnahme zu einem späteren
Zeitpunkt sein, dadurch wird eine äußerliche Vertrautheit hergestellt.
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Title
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Subtitle
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Author
- Hemma Mayrhofer
- Publisher
- Verlag Barbara Budrich
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 378
- Keywords
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Category
- Geisteswissenschaften