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Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
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Page - 433 - in Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol

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Kompaktheit | 433 in Teilkorpus GF keine so-Quotativkonstruktionen oder andere kompakte Kon- struktionstypen zur Markierung animierter Rede belegt sind. In weiterer Folge wurde der Fokus der Frequenzanalyse daher auf die Teilkorpora JD und ED gelegt. Die Analyse der Äußerungen mit animierter Rede zeigte, dass die bereits in anderen Forschungsarbeiten als jugendpräferentielles Merkmal eingestufte ich so + x-Quotativkonstruktion auch in den Gesprächen der Osttiroler Pro- band/-innen ausschließlich in der Jugendkommunikation vorkommt, wenn auch mit deutlich niedrigerer Frequenz als dies in Forschungsarbeiten zu deut- schen Jugendlichen belegt ist. Diesen spezifischen Konstruktionstyp als typisch jugendsprachlich einzustufen, lässt sich aber auch im Hinblick auf die Daten aus Osttirol bestätigen. Auch alternierende Quotativkonstruktionen (er so +x – ich so + x bzw. ich habe gesagt + x – dann sie + x – dann habe ich gesagt + x), die in den Gesprächen der erwachsenen Osttiroler/-innen in dieser Form nicht vor- kommen, lassen sich in der Osttiroler Jugendkommunikation beobachten. Dar- über hinaus sind in den Freundesgesprächen aus Teilkorpus JD zwei weitere Konstruktionstypen der Quotativmarker belegt, die bisher keine Beachtung in der Fachliteratur gefunden haben: Der Konstruktionstyp Person + so + x, der bei den jugendlichen deutlich häufiger als bei den erwachsenen Osttiroler/-innen belegt ist, und der Konstruktionstyp (und) (dann) so + x, der ausschließlich in der Jugendkommuni-kation der Osttiroler/-innen vorkommt. Die Verbreitung und funktionale Ausdifferenzierung dieser offenbar jugendpräferentiellen Quo- tativ-Marker müsste auf Grundlage größerer Korpora eingehend analysiert wer- den. Im Rahmen der Frequenzanalyse wurde ein weiterer Aspekt beleuchtet: die zusätzliche paraverbale Ausgestaltung der animierten Rede mithilfe prosodi- scher Mittel (Tonhöhen-sprünge, Stimmfarbenwechsel, Veränderung des Sprechtempos u.a.) in den Freundes-gesprächen der jugendlichen im Vergleich mit jenen der erwachsenen Osttiroler/-innen. Hier zeigte sich, dass die Jugend- lichen signifikant häufiger prosodische Mittel zur Markierung der Redewieder- gabe verwenden als die Erwachsenen – dies v.a. in Sequenzen animierter Rede ohne einleitenden (oder abschließenden) Zitatmarker (Zero-Quotativ). In der Osttiroler Jugendkommunikation verwendete kompakte Quotativ-Konstruk- tionen wie ich/er/sie so + x, ich/er/sie + x, oder so + x sind jedoch keinesfalls als zufällige Reduktionen einer syntaktisch „vollständigen“ Konstruktion mit Ver- bum dicendi zu betrachten, sondern stellen verfestigte, „optimierte […] Lösun- gen kommunikativer Aufgaben“ (Günthner 2007b: 94) dar. Die funktionalen Zusammenhänge dieser Befunde der Frequenzanalyse wurden daher anschließend im Rahmen des kommunikativen Kontexts der Erzählpassagen mit animierter Rede näher beleuchtet (vgl. Kapitel 4.4.3.3.). Wie
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Jugendkommunikation und Dialekt Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Title
Jugendkommunikation und Dialekt
Subtitle
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Author
Melanie Lenzhofer
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2017
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-050330-2
Size
14.8 x 22.0 cm
Pages
502
Category
Geographie, Land und Leute
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